Kunden geben Einkauf im Geschäft neue Chance

Kunden geben Einkauf im Geschäft neue Chance
Ausgaben im stationären Handel steigen wieder stärker

Ist der stationäre Handel ein Auslaufmodell, weil nur noch online eingekauft wird. Die Zahlen sprechen eine etwas andere Sprache. „Der Prozentsatz der Burgenländer, die auch im Internet einkaufen, ist gesunken“, weiß Thomas Jestl, Spartengeschäftsführer Handel in der Wirtschaftskammer. Die Online-Dynamik bremst sich im zweiten Pandemie-Jahr ein. 2020 haben 64 Prozent der Konsumenten online eingekauft, 2021 waren es „nur“ mehr 58 Prozent.

Aber trotz der rückläufigen Zahl von Online-Shoppern sind die Ausgaben für Online-Käufe 2021 geringfügig gestiegen. Gegenüber dem ersten Corona-Jahr zeigte sich im Vorjahr ein Ausgabenwachstum von rund drei Millionen Euro auf 255 Millionen. „Rund sechs von zehn Euro fließen dabei zu internationalen Internet-Händlern“, so Jestl.

Erklärbar ist der gesunkene Online-Anteil 2021 damit, dass die Ausgaben im stationären Einzelhandel mit vier Prozent stärker als im Internet-Einzelhandel (ein Prozent) angestiegen sind.

Hoffnung besteht

Jestl und Handelsobfrau Andrea Gottweis schöpfen daraus vorsichtig Hoffnung: „Das weist auf eine gewisse Pendelbewegung im Konsumverhalten zurück zum Einkauf in Ladengeschäften hin“.

Auf lange Sicht würden beide Kanäle – stationär und online – und Hybrid-Formen wie Click & Collect bestehen bleiben, ist Gottweis überzeugt. Um den lokalen Handel am Laufen zu halten, fordert Gottweis aber eine Reihe von flankierenden Maßnahmen: „Ganz oben steht, dass es klare Richtlinien für Marktplatzhändler und Plattformbetreiber geben muss. Hier braucht es faire Rahmenbedingungen und Wettbewerbsgleichheit.“

Weiters müsse an der guten Erreichbarkeit der lokalen Läden und einer Attraktivierung des öffentlichen Raumes gearbeitet werden.

Und zuletzt ein Stoßgebet: Die Situation dürfe „nicht durch extreme Energiekosten eskalieren“.

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