Hitze lässt Bäder-Minus schmelzen

Hitze lässt Bäder-Minus schmelzen
Freibäder-Bilanz: Einrichtungen verzeichnen ein Besucherplus. Finanzspritzen der Gemeinde sind dennoch nötig

Der heurige Sommer verspricht alle Rekorde zu brechen: Laut einer Auswertung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) liegt derzeit Andau im Seewinkel mit 117 Sommertagen an der Spitze aller Wetterstationen österreichweit. Und auch in den kommenden Tagen gibt der Spätsommer ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Die Temperaturen kratzen an der 30-Grad -Marke, was auch die Freibäder merken. Doch so hoch können die Temperaturen gar nicht klettern, dass die Bäder ohne Zuschuss auskommen würden – das hat ein Rundruf in einigen Gemeinden ergeben.

Etwa 1000 Badegäste wurden etwa an starken Tagen im Freibad in Güssing gezählt. „Insgesamt hatten wir heuer 27.600 Besucher“, sagt Amtsleiter Gustav Glatter. Das sei ein Plus von 2,5 Prozent zum Vorjahr. Wegen der sommerlichen Temperaturen ist die Anlage noch bis kommenden Samstag geöffnet. „Trotz allem ist das Freibad ein Verlustgeschäft für die Gemeinde, sagt Glatter. In den 1990er Jahren sei die Situation eine andere gewesen. Damals, sagt Glatter, sei man mit Null ausgestiegen. Doch die Zahl derer, die sich zu Hause das Privatpool aufstellen steige, was sich an den Eintritten im öffentlichen Bad bemerkbar macht.

Viele Saisonkarten

In Oberwart richte man sich bezüglich der Öffnungszeiten ebenfalls nach dem Wetter, sagt Bademeister Josef Fassl. Hier ist das Bad noch bis Freitag geöffnet. Insgesamt kamen diesen Sommer rund 30.000 Gäste. „Wir haben 700 Saisonkarten verkauft, das ist mehr als im Vorjahr“, sagt Fassl. Um den Badebetrieb aufrecht erhalten zu können, muss die Stadtgemeinde 20.000 bis 40.000 Euro jährlich – je nach Auslastung – zuschießen.

Auch im Waldbad im mittelburgenländischen Neutal ist die Zahl der Stammgäste hoch. 700 Saisonkarten wurden verkauft, an Spitzentagen wurden bis zu 800 Personen gezählt. Geöffnet hat das Waldbad noch bis Freitag.

80.000 Euro hat die Stadtgemeinde Mattersburg jedes Jahr als Finanzspritze für das Freibad budgetiert. „Auch wenn die Einnahmen in diesem Sommer etwas höher sind – das wirkt sich kaum auf die Ausgaben aus“, sagt der Sprecher der Stadtgemeinde, Martin Hollweck.

Bedeckt hält man sich wiederum in Siegendorf, was den finanziellen Abgang betrifft. 51.500 Gäste wurden in dieser Saison registriert, zwei Jahre davor waren es rund 12.000 weniger.

In der Landeshauptstadt dürfte die steigende Zahl an Badegästen den Finanzstadtrat jedenfalls etwas weniger ins Schwitzen bringen. 26.000 Besucher (plus 3500) kamen ins Freibad.

„Das Bad ist natürlich eine soziale Einrichtung“, sagt der Amtsleiter von Gols, Dieter Horvath. 37.500 Eintritte – das sind um 2500 mehr als im Vorjahr – hat die tropische Hitze dem „Aquasplash“ beschert. „Gewinn mache man aber auch mit diesem Plus keinen. Doch der Abgang hält sich heuer in Grenzen“, sagt Horvath. Man müsse das Freibad als „Mehrwert“ für den Tourismus betrachten. „Wir haben Gäste, die kommen aus der Slowakei und Ungarn zu uns.“

Kommentare