Hautfarbe ist egal, Einsatz entscheidet
Während bei der Freiwilligen Feuerwehr (FF) in Kärnten erst seit einem halben Jahr Nicht-Österreicher aufgenommen werden, war im Burgenland laut Landesfeuerwehr-Kommandant Alois Kögl die Feuerwehr schon immer für Migranten offen: „Wir fragen nicht, woher jemand kommt, welche Hautfarbe er hat. Es reicht ein Wohnsitz im Burgenland."
Das ist ganz im Sinne von Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz, der diese Woche in Eisenstadt die Werbetrommel für seine Aktion „Vereine machen auf, Migranten machen mit" rührte. Dabei lernte er „ein lebendes Beispiel" für gelungene Integration kennen, und zwar Mohamed Eisa aus dem südburgenländischen Wallendorf (Gemeinde Mogersdorf). Den Ägypter hat die Liebe 1980 ins Burgenland geführt. Eisa heiratete eine Wallendorferin, und Österreich wurde seine „erste Heimat", wie er sagt.
Musterbeispiel
Seit mehr als 20 Jahren ist Eisa Mitglied der FF. „Er ist ein Kollege und Freund wie jeder andere", lobt Wallendorfs Feuerwehrkommandant Franz Hafner seinen Löschmeister. Die FF Wallendorf ist überhaupt ein Musterbeispiel für Integration: Zum Team gehört auch ein Kroate.
So gut wie bei der Feuerwehr läuft es aber nicht überall. „Migranten sind in Vereinen unterrepräsentiert", sagt Staatssekretär Kurz. Woran das liege, könne man nicht eindeutig sagen: „Ich habe einerseits Vereine erlebt, die sehr skeptisch sind. Und andererseits gibt es Migranten, die gar nicht wissen, dass es dieses freiwillige Engagement in Österreich gibt."
Im Burgenland, im „Land der kleinen Einheiten", wie es Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl nennt, haben Migranten jedenfalls gute Chancen, „sich schnell zu integrieren". Nicht zuletzt, weil ihre Zahl nicht groß ist. Derzeit leben hierzulande 28.700 Menschen mit Migrationshintergrund, was einem Anteil von 10,2 Prozent entspricht. Dagegen sind es in Wien 38,8 Prozent.
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