Geldkuvert-Prozess: Niessl ist siegessicher

In der "Kuvert-Affäre" rund um eine angebliche Zahlung von 10.000 Euro an Landeshauptmann Hans Niessl fand am Mittwoch das zivilrechtliche Nachspiel statt. Just profil-Informant Andreas Wecht verweigerte im Handelsgericht Wien jede Information.
Der Ex-Vorstand des Tiroler Unternehmens Swarco mit Niederlassung im Burgenland, hatte im Magazin behauptet, Niessl habe in der Zentrale in Wattens zwischen Herbst 2009 und Frühjahr 2010 vom Industriellen Manfred Swarovski 10.000 Euro im Kuvert erhalten. Niessl sprach von "Rufmord", klagte zivilrechtlich auf Unterlassung und Widerruf und schaltete wegen Verleumdung und übler Nachrede die Staatsanwaltschaft Wien ein.
Swarowski sprach vor Gericht von einer "ungeheuerlichen Behauptung". Niessl bekräftigte: "Es hat keine Kuvertübergabe gegeben". Er sei nur ein Mal, 2007, mit einer Delegation bei Swarco gewesen. Zwei weitere Zeugen von Swarco bestätigten das. profil-Redakteur Michael Nikbakhsh räumte "Unschärfen" in Wechts Angaben ein. Publiziert worden sei die Story erst, als sich Wecht schriftlich bereit erklärte, seine Angaben im Zeugenstand unter Wahrheitspflicht zu wiederholen. Das tat Wecht nicht. In einem etwaigen Strafverfahren könnte er Beschuldigter sein, also entschlug er sich der Aussage.
"Die Zeugen haben meine Angaben vollinhaltlich bestätigt, damit ist das schäbige Lügengebäude von profil endgültig zusammengebrochen", war Niessl nach der Verhandlung "sehr optimistisch". Mit dem schriftlichen Urteil rechnet er in drei oder vier Wochen.
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