Gedenktafel für Wahl-Bocksdorfer Martin Pollack enthüllt

++ ARCHIVBILD ++ SCHRIFTSTELLER UND JOURNALIST MARTIN POLLACK 80-JÄHRIG GESTORBEN
Der heuer verstorbene Autor lebte 25 Jahre in der Gemeinde. Er schrieb über die NS-Zeit und Osteuropa.

In Bocksdorf im Bezirk Güssing wurde dieser Tage eine Gedenktafel für den Schriftsteller und Übersetzer Martin Pollack enthüllt.

Der gebürtige Oberösterreicher, der im heurigen Jänner im Alter von 80 Jahren verstarb, hat 25 Jahre in der südburgenländischen Gemeinde gelebt. Bekannt wurde Pollack 2004 mit dem Buch „Der Tote im Bunker“ über seinen Vater Gerhard Bast, SS-Sturmbannführer und Chef der Linzer Gestapo. Immer wieder befasste sich der Autor mit der von Totalitarismus geprägten Geschichte des 20. Jahrhunderts und verknüpfte diese mit seiner eigenen NS-belasteten Familiengeschichte.

Zwei Personen enthüllen abends eine Gedenktafel an einer Hauswand neben einem Eingang.

Enthüllung der Gedenktafel

Auf Initiative des Brauchtums- und Kulturvereins Bocksdorf (BKB) und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde die Gedenktafel beim Eingang zur Gemeindebücherei angebracht. Enthüllt wurde sie von Ingrid Schemel, der Witwe des Autors, und BKB-Obmann Franz Pieber.

„Worte, die bleiben“

Anschließend fand im Gemeindesaal eine Lesung unter dem Motto „Worte, die bleiben“ statt. Pollacks Nachlassverwalter Gerhard Zeillinger sprach über Leben, Werk und Bedeutung des Autors und las aus dessen letztem Buch „Zeiten der Scham“.

Sylvana Richter trug ebenfalls Texte Pollacks vor, für die musikalische Begleitung sorgten Bettina Potzmann und Martin Wukovits. Bürgermeister Franz Pelzmann dankte dem BKB für das Engagement.

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