Forschungsprojekt Oberwart: Aus Holz werde Wasserstoff
Aus dem Auspuff tropft Wasser, schädliche Abgase waren gestern. Ein Wasserstoffnetz versorgt Häuser mit der kostbaren Substanz. Noch ist es Zukunftsmusik. In Güssing und Oberwart wird bereits daran gearbeitet, Wasserstoff für den Alltagsgebrauch nutzbar zu machen.
"In diesem Energieträger steckt großes Zukunftspotenzial", erklärt Nicolas Diaz. Der Jungforscher des Kompetenzzentrums Bioenergy2020+ arbeitet seit zwei Jahren in den südlichen Biomassekraftwerken an dem rund 750.000 Euro teuren Projekt Polygeneration. Finanziert wird diese Forschungstätigkeit von den Firmen Bioenergy2020+, AirLiquide, Begas und Bewag und ist auf drei Jahre begrenzt.
Im Rahmen seiner Dissertation an der Technischen Universität Wien sucht der gebürtige Chilene unter der Betreuung von Professor Herman Hofbauer nach einer optimalen Prozesskette für die Wasserstoffgewinnung aus Biomasse. Derzeit forscht der Dissertant gemeinsam mit den Ferialpraktikanten Mario Schmalzl aus Schachendorf und Stefan Graf aus Rechnitz an einer Optimierung des Rohstoffes. Die zwei Studenten aus dem Südburgenland sind sich einig: "Hier in Oberwart erleben wir wissenschaftliches Forschen hautnah". Außerdem können sie viel von dem jungen Forscher lernen und das "quasi" vor der Haustür.
Ergebnisse
Auch Diaz ist zufrieden mit den Ergebnissen. Es müsse aber noch fünf bis zehn Jahre an dem Projekt gearbeitet werden, um eine wirtschaftliche und industrielle Anlage dieser Art für Wasserstoffgewinnung zu realisieren. Der 28-jährige Forscher sieht in der vielseitigen Einsetzbarkeit den großen Vorteil des Wasserstoffs. Den Haushalt könnte man durch Wasserstoffbrennstoffzellen sowohl mit Strom als auch mit Wärme versorgen. Denn Solarkollektoren oder Fotovoltaik-Flächen liefern nur Energie, wenn die Sonne scheint. Wasserstoff sei da ungebunden. "Diese Technologie ist ein klarer Schritt zur Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen und trägt gleichzeitig wesentlich zur -Reduzierung bei", ist Diaz überzeugt
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