Eisenstadt: Großbaustelle "hinter Gittern"
Oberst Günter Wolf, Leiter der Justizanstalt Eisenstadt, nimmt sich am Mittwoch beim Baustellenbesuch von Justizministerin Beatrix Karl kein Blatt vor den Mund: "Die Lärm- und Staubbelastung ist enorm. Wir müssen uns ständig auf neue Situationen einstellen." Schließlich wird das Justizzentrum (Gefangenenhaus und Gericht) bei laufendem Betrieb erweitert und saniert.
Seit Frühjahr 2011 ist sein Arbeitsplatz eine Großbaustelle. Im Zuge des Umbaus mussten zudem zwei Betriebe der Anstalt vorübergehend geschlossen werden. Laut Wolf hat dies zur Folge, "dass die Insassen vermehrt in ihren Zellen untergebracht werden müssen. Dadurch entsteht natürlich auch ein gespanntes Verhältnis innerhalb der Justizanstalt". Wolf weist auch ausdrücklich auf die Anstrengungen hin, die Ausbruchssicherheit der Anlage zu gewährleisten. Nach dem Ausbruch von zwei Häftlingen im August 2011 hat man sich noch intensiver bemüht, wirklich jede Sicherheitslücke auf der Riesenbaustelle zu schließen.
Ende in Sicht
Ein Ende ist aber in Sicht: Im Juni 2013 soll der erste Teilabschnitt fertig sein, bis 2016 der gesamte Komplex. "Alles läuft plangemäß", versichert ÖVP-Ministerin Karl, sowohl bei der Bauzeit als auch bei den Baukosten. Rund 36 Millionen € werden in den ersten Bauabschnitt investiert.
Die Nutzfläche der Anlage wird durch den Ausbau auf rund 9600 verdreifacht. Was absolut notwendig ist. "Momentan sind 155 Insassen in der Justizanstalt Eisenstadt untergebracht. Das offizielle Maximum liegt bei 153. Es gab aber auch schon Zeiten, wo wir 170 Personen unterbringen mussten" berichtet Wolf. Künftig wird es in Eisenstadt auch eine eigene Frauenabteilung geben. Bisher mussten die weiblichen Häftlinge in Wr. Neustadt untergebracht werden.
Die Justizministerin verspricht jedenfalls "bessere Haftbedingungen für die Insassen und bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter". Zur Zeit arbeiten in Eisenstadt 58 Justizwachebeamte.
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