Einziger Nahversorger im Zentrum baut um

Dienstagvormittag in Eisenstadt vor der kleinen Spar-Filiale auf der Fußgängerzone: Vor allem ältere Herrschaften, diese aber in stattlicher Zahl, frequentieren das Lebensmittelgeschäft. Viele ziehen Einkaufstrolleys hinterher. In den kommenden Wochen werden sie für ihre Einkäufe auf spritbetriebene Gefährte umsteigen müssen, denn Spar als einziger noch verbliebener Nahversorger in der Innenstadt baut um und schließt von 20. Mai bis 27. Juni.
Planen ist angesagt
„Na ja, ich kann’s nicht ändern und muss halt schauen, wie ich in der Zeit über die Runden komme“, meint eine treue Spar-Kundin, die weder Auto noch Führerschein besitzt. Sie wird ihre Tochter bitten, Einkäufe für sie in den Supermärkten am Stadtrand zu erledigen. Aber da die Tochter nicht jeden Tag verfügbar ist, „heißt es vorausplanen“. Ein älterer Herr ist ziemlich perplex: „Ich hab erst erfahren, dass umgebaut wird. Ich bin zwei bis drei Mal täglich hier, weil meine Frau und ich ja gleich ums Eck wohnen. Nun muss unser Sohn halt einiges für uns besorgen.“
Eine andere Pensionistin sieht die Sache gelassen: „Zum Glück gibt es das City-Taxi. Mit dem werd ich jetzt einkaufen fahren.“ Dagegen macht eine Angestellte, die im Zentrum arbeitet, ihrem Ärger Luft, „weil ich jetzt nicht einmal einen Apfel kaufen kann, ohne ins Auto zu steigen.“
Gröbere Umbauarbeiten, die den gesamten Verkaufsraum der Filiale in der Fuzo betreffen, würden es notwendig machen, das Geschäft komplett zu schließen, informiert Nicole Berkmann, Pressesprecherin des Spar-Konzerns. Entgegen der Hoffnung von einigen Stammkunden werde es während des Umbaus kein Ausweichquartier geben. Dass man Kunden für immer verliert, glaubt Berkmann nicht: „Wir bauen immer wieder Filialen um und haben überall gute Erfahrungen gemacht, dass die Kunden gerne wiederkommen und sich auf das neue Geschäft freuen.“
Die Mitarbeiter sind in der Umbauzeit auf Urlaub und werden in anderen Spar-Filialen eingesetzt.
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