Ein "besonders mieser" Trick
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Das ist besonders mies", ist der Kommentar von Brigitte Ohr, Konsumentenschützerin der Arbeiterkammer (AK) Burgenland, zu einem Fall, mit dem sie befasst ist. Die 86-jährige Maria S. aus dem Bezirk Oberwart erhält im April einen Anruf. Eine ihr unbekannte, freundliche Dame erkundigt sich, ob sie Patientin von Frau Dr. Meier sei. Maria S. ist tatsächlich dort in Behandlung und lässt sich auf das Gespräch ein. Die alte Dame ist bereits etwas schwerhörig, und kann den Informationen nur schwer folgen. Sie wird nicht misstrauisch, als die Anruferin die Kontodaten der Patientin verlangt und gibt die Daten durch.
Ein paar Tage später sucht Maria S. ihre Hausärztin auf und berichtet von dem Telefonat. Diese weiß nichts davon, worauf S. ihrer Tochter alles erzählt und sie um Hilfe bittet. Bei der Durchsicht der Kontoauszüge gibt es eine böse Überraschung: Eine "Goodluck AG" aus Mellingen in der Schweiz hat innerhalb von zwei Tagen bereits fünf Mal Beträge in Höhe von jeweils 49,50 Euro – in Summe also 247,50 Euro – vom Konto von S. abgehoben.
Abgebucht
"Diese Variante hatten wir bis jetzt noch nicht, der Trick ist uns neu", sagt AK-Konsumentenschützerin Ohr zum Problem von Maria S. und merkt an, dass diese Goodluck AG geschickt agiere: "Mit der Nennung eines Arztes kann man gerade bei älteren Menschen schnell ein Vertrauensverhältnis schaffen." Sie appelliert an Konsumenten, in keinem Fall am Telefon Kontodaten bekannt zu geben.
Maria S. hat ihr Geld jedenfalls wieder zurückbekommen. "Werden Beträge zu Unrecht vom Konto eingezogen, kann man diese acht Wochen lang einfach zurückbuchen lassen", erläutert Ohr. Hat eine Firma keine Einzugsermächtigung, ist das sogar 13 Monate lang möglich.
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