Discobus gerät ins Schleudern

Ein „Discobus“ der ÖBB mit Fahrgästen bei Nacht.
Die Subventionen für den Nachtbus wurden um 60 Prozent gekürzt. Partnergemeinden planen eine Petition ans Ministerium.

Sabine wartet jeden Samstag Abend auf ihn. Er kommt immer pünktlich und bringt sie nach dem Discobesuch auch sehr zur Freude ihrer Eltern wieder heil nach Hause.

Seit nunmehr 15 Jahren ist der Discobus im Burgenland unterwegs, um Nachtschwärmer sicher ans Ziel zu bringen. Doch nun ist der Discobus ein wenig ins Schleudern geraten. Die Förderung für die 118 Partnergemeinden, die den Discobus finanzieren, wurden vom Bund drastisch gekürzt. Eine Entscheidung, die der Verein Discobus nicht einfach hinnehmen will. Obmann Christian Illedits hofft nun, mit einer gemeinsamen Petition der Mitgliedsgemeinden, das Finanzministerium von einer Erhöhung der Fördersätze überzeugen zu können. Dass die Einrichtung gefährdet ist, glaubt er aber nicht.

Sicherheit

60.000 junge Burgenländer steigen pro Jahr in einen der 20 Discobusse. Um zwei Euro könne die Jugendlichen jeden Samstag von Neusiedl am See bis Güssing zur Disco und retour fahren. Die Discobusse werden im Nordburgenland vom Postbus, im Landessüden von Südburg betrieben.„Der Bus hat wesentlich dazu beigetragen, dass es weniger Unfälle bzw. Tote auf den Straßen gibt. Da zu sparen ist nicht fair“, so Illedits.

390.000 Euro berappen die Kommunen jährlich für den Discobus. Seit dem Jahr 2007 wurde das Projekt mit mehr als 70 Prozent vom Bund gefördert. Doch nun wurden die Subventionen auf acht Prozent gesenkt. Als Folge dessen musste auch der Probebetrieb im Bezirk Jennersdorf wieder eingestellt werden.

Während im Nord- und Mittelburgenland beinahe alle Gemeinden Mitglied beim Verein sind, sind es in den Bezirken Oberwart und Güssing lediglich elf. „Die Kosten sind auch unterschiedlich aufgeteilt. Im Landessüden ist es für die einzelnen Gemeinden durch das weiträumigere Netz teurer“, so Illedits. Er will sich nun mit Verkehrspartnern und Experten wie dem VCÖ an einen Tisch setzen, um ein neues Konzept für das Südburgenland zu erarbeiten.

„Die Gemeinden müssen in Zeiten wie diesen jeden Euro zwei Mal umdrehen. Wir werden versuchen, Mittel aus verschiedenen Fördertöpfen zu bekommen, damit nicht bei der Verkehrssicherheit eingespart werden muss.“

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