Cannabis: Jurist stand vor Richter

Zwei Hände halten eine Cannabispflanze.
Der 59-jährige Beschuldigte verteidigte sich selbst:"Es ist schon lang her, dass ich das letzte Mal was geraucht habe."

Weil er für den eigenen Gebrauch einige Cannabispflanzen angebaut und sich seit Jahrzehnten Cannabiskraut zum Rauchen gekauft haben soll, ist ein Mann aus dem Südburgenland am Donnerstag in Eisenstadt vor Gericht gestanden. Der 59-Jährige mit abgeschlossenem Jusstudium wurde nicht rechtskräftig zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt.

Der Staatsanwalt warf dem Beschuldigten vor, im Jahr 2009 fünf und in weiterer Folge bis zum 29. November vergangenen Jahres sechs Pflanzen kultiviert zu haben. Mit Drogen habe der Mann nicht gehandelt. Auf die Bemerkung von Richter Alfred Ellinger, dass er offenbar schon seit 1981 Cannabis konsumiert habe, antwortete der Beschuldigte: "Sehr peripher. Es ist schon lang her, dass ich das letzte Mal was geraucht habe." Er habe auch seit Längerem nichts mehr gekauft. Den Eigenbau habe er betrieben, "weil ich mir eine Salbe machen wollte wegen meiner Rückenschmerzen."

Urteil 

Der Platz des Rechtsbeistandes blieb diesmal leer, denn der Beschuldigte verteidigte sich selbst. "Ich nehme an, sie werden um ein mildes Urteil ersuchen", meinte der Richter. "Ich bitte um einen Freispruch eigentlich, weil ich seit längerer Zeit nicht mehr gekifft habe", sagte der 59-Jährige.

Der  Richter verurteilte ihn wegen Vorbereitungen zum Suchtgifthandel und unerlaubtem Umgang mit Suchtgift zu fünf Monaten bedingter Haft. Nicht rechtskräftig.

Kommentare