Breitband-Internet: Missstände bei Versorgung

Eine Gruppe von fünf Personen posiert mit einem Tablet und einem Laptop für ein Foto.
Im Südburgenland ist die Telekom-Infrastruktur nach wie vor mangelhaft.

Highspeed Internet und Telefonie. Was die Werbung verspricht und in der Stadt als selbstverständlich gilt, bereitet vielen Gemeinden im Südburgenland große Probleme. "Ich weiß nicht mehr, an wen ich mich wenden soll. Überall stoße ich auf taube Ohren", ärgert sich Manfred Kertelics, Bürgermeister von Tobaj. Grund: Der Ortschef fordert seit Jahren ein gut ausgebautes Handynetz sowie einen Breitband-Internetanschluss für seine Gemeinde. Bisher vergeblich. Kertelics fürchtet, dass es dadurch zu weiteren Abwanderungen kommt. "Betriebe siedeln sich erst gar nicht an, weil die Infrastruktur fehlt und Menschen, die auch von zuhause arbeiten könnten, ziehen weg."

Auch Jürgen Schabhüttl, Bürgermeister von Inzenhof kennt die Probleme. "Wir haben keine Sender in der Gemeinde und Handyempfang und Internet funktionieren eher schlecht als recht."

Und auch im Bezirk Oberwart sieht die Sache nicht besser aus. Die Bürgermeister von Weiden bei Rechnitz, Wolfau, Deutsch Schützen am Eisenberg und der Vizebürgermeister von Schandorf haben sich nun zusammengeschlossen und ihren Unmut kundgetan. "Im Ortsteil Eisenberg ist oft überhaupt keine Internetverbindung möglich", kritisiert Franz Wachter aus Deutsch Schützen.

Unterstützung bekommen sie nun von Landesrätin Michaela Resetar. "Offiziell heißt es, dass das ganze Land mit Breitband-Internet versorgt ist. Aber ein Funkmast im Ortszentrum macht noch keinen Vollausbau", sagt Resetar und fordert Infrastrukturministerin Doris Bures zum Handeln auf. "Breitband-Internet muss für jeden Haushalt so selbstverständlich sein, wie Strom und Wasser."

Aus dem Infrastrukturministerium heißt es dazu, dass "im Zuge der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen, die Versorgung mit höheren Bandbreiten im Mobilfunk ausgebaut werden soll." Bis 2020 soll für alle Haushalte und Unternehmen flächendeckende ultraschnelle Verbindungen verfügbar sein.

Auf Nachfrage bei der Telekom Austria wird bestätigt, dass noch heuer Sendeanlagen errichtet werden sollen – auch im Südburgenland.

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