Bio-Essen in Schulen schmeckt nicht allen Parteien

Bio-Essen in Schulen schmeckt nicht allen Parteien
Gleich zu Beginn der Landtagssitzung am Donnerstag wurde in Eisenstadt die "Biowende" in Pflichtschulen beschlossen

Lange wurde darüber diskutiert, jetzt ist es fix: Bis Ende 2021 soll verpflichtend eine Bioquote von 50 Prozent und bis Ende 2024 eine Bioquote von 100 Prozent erreicht werden. Zustimmung für diese Initiative der SPÖ kam von FPÖ und Grünen. Die ÖVP kritisierte, dass das zu kurzfristig gedacht sei und man stattdessen der Regionalität der Lebensmittel den Vorrang geben solle und blieb bei der Abstimmung sitzen.

Die Verpflegung in den Schulen habe vor allem in Hinblick auf die Gesundheit der Kinder große Bedeutung, betonte Bildungslandesrätin Daniela Winkler. „Kinder nehmen oft in den Schulen ihre Mahlzeiten ein. Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen, bei unseren Jüngsten darauf zu achten, dass wir, gerade wenn es um die Ernährung geht, eine entsprechende Qualität anbieten“, sagte sie. Das Burgenland werde damit „Vorreiterland in Österreich“, sagte Grünen-Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller. Die Biowende sei auch in Hinblick auf den Klimaschutz von Bedeutung. FPÖ-Landtagsabgeordneter Alexander Petschnig betonte, dass er für die Bio-Offensive sei. „Wir hoffen, dass das mit biologischen Lebensmitteln aus dem Burgenland oder zumindest aus Österreich möglich ist“, meinte er.

Kritik kam von der ÖVP, die vermutete, dass durch die Änderung des Pflichtschulgesetzes biologische Lebensmittel importiert und nicht von regionalen Anbietern, die möglicherweise nicht biologisch produzieren, bezogen werden. Der Volkspartei sei es wichtig, heimischen Produkten den Vorrang zu geben. „Je näher dran wir einkaufen, desto besser“, betonte Landtagsabgeordnete Julia Wagentristl. Zuerst solle man auf die Regionalität achten, erst danach auf die Produktion.

Lange Sitzung

In der Landtagssitzung stand im Laufe des Nachmittags außerdem ein Entschließungsantrag der SPÖ auf der Tagesordnung, in dem vom Bund die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission für die Aufklärung der Causa um die Commerzialbank Mattersburg gefordert wird.

Außerdem wird die Einführung eines Freiwilligenpasses des Landes für ehrenamtlich Tätige behandelt. Auf Antrag der ÖVP wird über die finanzielle Gebarung des Landes diskutiert. Insgesamt stehen 20 Punkte auf der Tagesordnung der 10. Sitzung seit der Landtagswahl im Jänner. Vor der Sitzung demonstrierte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) vor dem Landhaus gegen die Aufhebung des Gatterjagdverbots. Eine entsprechende Gesetzesänderung befinde sich derzeit in Begutachtung.

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