Arbeitsmarkt: Mehr als 100.000 haben Job

Zwei Bauarbeiter reparieren ein Holzdach mit Hammer und Leiter.
Seit 1970 hat sich der Beschäftigungszuwachs im Burgenland von 46.600 auf 101.708 erhöht. Ein Plus von 113,7 Prozent.

Ein guter Tag beginnt dann, wenn man verlauten kann, dass im Burgenland im Juli mehr als 100.000 Menschen (exakt sind es 101.078) beschäftigt waren. So, oder so ähnlich, sehen es zumindest Landeshauptmann Hans Niessl, sein Vize Franz Steindl und die Kammerpräsidenten Alfred Schreiner (AK) und Peter Nemeth (WK). "Und das trotz Wirtschaftskrise", sagt Niessl. Man habe mit diesem "Meilenstein" erst nach Ende der Phasing-Out-Periode 2013 gerechnet.  Doch erreicht worden seien diese Arbeitsmarktdaten durch einen Strukturwandel mit Hilfe von Förderungen durch die EU und den Bund. Damit betrage der Beschäftigungszuwachs seit 1970 113,7 Prozent. Ob die mehr als 100.000 Beschäftigen auch im Jahresdurchschnitt erreicht werden, steht in den Sternen.

In der Wirtschaftspolitik habe man in der Landesregierung seit 2000 "an einem Strang gezogen", sagt Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl. Das Burgenland habe bisher alle EU-Förderungen ausgeschöpft und von den Subventionen sehr profitiert. "In Zukunft ist es aber  notwendig, verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren", erklärt Steindl.

Kritik von der FPÖ

AK-Präsident Alfred Schreiner spricht von "einem hervorragenden Tag", auch wenn es Schattenseiten gebe: In den vergangenen eineinhalb Jahren sei die Arbeitslosigkeit (Stand Juni 2012: 6,1 %) gestiegen, obwohl es mehr Beschäftigte gebe. "Ganz große Sorgen" bereitet ihm, dass ältere Arbeitnehmer über 50 Jahre gekündigt und durch jüngere, teilweise billigere Arbeitskräfte ersetzt würden. Schreiner sprach sich deshalb für ein Bonus-Malus-System aus, das Betriebe belohne, die überdurchschnittlich viele ältere Arbeitnehmer beschäftigen.

"Davon halte ich absolut nichts", reagiert WK-Präsident Peter Nemeth. Es wäre besser, ältere Arbeitnehmer von Abgaben und Steuern zu befreien, "die Lohnnebenkosten zu senken".

Keinen Grund zum Jubeln sieht FP-Obmann Hans Tschürtz. Er beklagt sich darüber, dass die Quote der im Land beschäftigten Ausländer um 26 Prozent gestiegen sei und die Arbeitslosigkeit um mehr als  sieben Prozent zugenommen habe.

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