Weinmachen ist nicht mehr nur Männersache

Eine Frau sitzt vor einem Weinberg und hält ein Glas Rotwein in der Hand.
Erfolgreich: Jacqueline Klein zeigt, wie’s geht.

Die Region rund um Andau war ja vor Jahrzehnten bekannt für den Gemüseanbau. Dann kam irgendwann der Badesee, wo rund 1000 Wiener sich ihre Gartln herrichteten und Wohnwagen aufstellten. Ja, und dann kamen Johann Scheiblhofer und Hans Schwarz. Sie machten darauf aufmerksam, dass in der pannonischen Tiefebene nicht nur roter Paprika und grüner Salat gut gedeiht, sondern es auch einen guten Boden für Wein gibt. Jahre später machten die Winzer Thell und Reeh von sich reden. Vor drei Jahren tauchte eine Frau namens Jacqueline Klein auf, die der Weinsache in Andau nicht schlecht bekommt.

Praxisorientiert

„Ich wollte immer schon Wein machen. Nicht nur theoretisch, sondern praxisbezogen“, sagt die 27-jährige Winzerin, deren Eltern einen klassischen „gemischten Betrieb“ führen. Nach der HAK mit Schwerpunkt Wein, besuchte Klein die Fachhochschule, Studienrichtung Internationale Weinmanagement in Eisenstadt. Doch dann ging’s erst richtig los.

Eineinhalb Jahre war sie im Weingut Philipp Grassl in Göttlesbrunn, einige Zeit später beim Nachbarn, Erich Scheiblhofer. Jetzt bewirtschaftet sie zehn Hektar. „Wir sind ein Familienbetrieb.“ Ihre Eltern ernten zusätzlich die Trauben auf 17 Hektar nach wie vor und liefern sie der Genossenschaft ab.

Jacqueline Klein bereut den Schritt zur Winzerin bis jetzt nicht. Auch nicht dann, wenn – angeblich – die Männer in diesem Metier das Sagen haben. „Im Gegenteil“, sagt sie „meine Kollegen sind sehr zuvorkommend.“ Und manchmal denkt sie: „Als Frau habe ich es in dieser Szene leichter als so manche Männer.“

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