Abfallfrei bauen, gesund wohnen

Ein Haus ganz aus Holz – von den tragenden Elementen, Wänden und Stiegen bis zum Dachstuhl, Stroh als Dämmstoff, Lehmputz innen, Lärchenbretter als Fassade draußen – mehr Öko ist fast nicht mehr möglich. Dieses Haus, aus ausschließlich ökologisch einwandfreien Materialien gebaut, steht in Pöttelsdorf. Natürlich auf einem Grundstück, das einer baubiologischen Analyse unterzogen wurde. Diese Woche wurde Dachgleiche gefeiert und von der Baufirma Kardea aus Rohrbach zur Besichtigung geladen.
„Das riecht aber gut hier drin“, lautete der erste Kommentar der meisten Besucher beim Betreten des Doppelhauses. „Wenn das mal brennt…“, ließ sich auch oft vernehmen. Bedenken in dieser Hinsicht kann Architekt Norbert Reithofer sofort zerstreuen. Das Haus erfülle „selbstverständlich“ alle Brandschutzbestimmungen, und: „So schnell brennen tragende Holzelemente nicht.“
Das Ökohaus warm zu bekommen, stellt auch kein Problem dar. „Wir erreichen mit einem K-Wert von 28 den Wert eines sehr guten Niedrigenergiehauses“, erklärt Baumeister Michael Vogler, Chef von Kardea. Geheizt wird im Pöttelsdorfer Musterhaus mit Wärmepumpe und Fotovoltaikanlage. „Wohnraumlüftung gibt es keine. Es ist doch viel besser, wenn die Bewohner lüften können“, ist Vogler überzeugt. Im Gegensatz zu anderen Baustellen fällt hier kein Abfall, geschweige denn Sondermüll an.
Von der Finanzierung her müsse man im Vergleich zum konventionell Bauen mit zusätzlichen Kosten von 10 bis 20 Prozent rechnen, erklärt Vogler. Interessenten gebe es jedenfalls genug: „Deswegen haben wir dieses Haus hier in Pöttelsdorf gebaut, um zu zeigen, dass es möglich ist, ein Haus zur Gänze nach baubiologischen und ökologischen Kriterien zu bauen.“ Das Objekt soll allerdings fertig gestellt und später verkauft werden. Derzeit kann man sich das Innenleben im Rohzustand anschauen, quasi als Beweis: „Das Stroh ist wirklich da, das ist kein Werbegag“, sagt Architekt Reithofer.
Bei der Gleichenfeier stellte sich auch hochkarätiger Besuch ein: Landeshauptmann Hans Niessl zeigte sich sehr interessiert und überzeugt davon „dass sich dieses nachhaltige Bauen durchsetzen wird.“ Man wird sehen. Die Firma Kardea und ihre Partner planen jedenfalls schon die nächsten Projekte in Donnerskirchen und Forchtenstein.www.kardea.at
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