Die Tattoo-Schwestern

Zwei Frauen stehen Rücken an Rücken vor gemusterten Tapeten.
Sabrina und Carola Deutsch machten sich selbstständig, als sie 25 und 22 Jahre alt waren. Die Grazerinnen beeindrucken mit einem ganz eigenen Kunststil.

Die Mama, die hat sich schon getraut. "Sie hat zwei kleine Kirschblüten am Fuß, die stehen für uns", beschreibt Carola Deutsch und grinst ihre Schwester Sabrina an. Nur der Papa, der sei noch zögerlich, er sei nicht so die Tattoo-Generation.

Eine Frau mit einem floralen Aquarell-Tattoo auf ihrer Seite.
Beispiele
Grazer Innenstadt, eine Altbauwohnung im zweiten Stock. Dort machten die Schwestern ihr gemeinsamen Unternehmen auf. Die eine bei der Gründung 25 Jahre jung, die andere gar erst 22 Jahre. Carola, die Jüngere, hatte die Meisterklasse Malerei der Ortweinschule hinter sich, während Sabrina als Grafikerin angestellt war. Aber jeden Tag zur gleichen Zeit in die Firma, zur gleichen Zeit wieder heim? Nein, nicht so das ihre, erinnert sich Sabrina. "Als wir dann gesagt haben, wir machen uns selbstständig, war ich sofort dabei." Und so wurde "Decasa" am 1. Dezember 2012 eröffnet.

Drei Bereiche decken die Schwestern ab, Kunst, Grafik und Tattoos. Carola malt auf Leinwänden und stellt Bilder aus, zeichnet aber gleichsam auch auf der Haut. "Wir sind sehr rational aufgewachsen. Da hab’ ich mir überlegt: Was ist der kreativste Weg, jeden Tag zumindest einmal einen Bleistift in der Hand zu halten? Tätowieren!"

Alles Originale

Eine Tätowiererin sticht ein Tattoo auf den Arm einer Person.
Carola Deutsch bei der Arbeit
Durch Mundpropaganda und Internet ist Decasa schon mehr als gefragt. In den nächsten vier Monaten sind die Schwestern ausgebucht, Anfang August dürfte das Online-Formular zur Anmeldung auf ihrer Homepage wieder aufgemacht werden. Massenware nach Schablone haben die Schwestern nämlich nicht im Programm. "Jedes Stück ist ein Einzelstück", versichert Carola. "Wir wollen keine multiplizierbaren Werke machen. Ein Original ist ein Original." Auch deshalb lasse sich der Preis für ein Werk nicht so einfach sagen. "Größe, Details, das ist schwer zu beziffern."

Der Stil ist eigen. Flächige Farbe und Striche, die aussehen, als wären sie zart auf die Haut gepinselt und nicht dauerhaft gestochen. Skizzenhafte Motive, die irgendwie offen wirken. "Mein Ziel war immer, ein Kunstwerk tätowieren zu können."

Ein Unterarm mit einem Tattoo, das einen Baum und den Schriftzug „Elan, 18.5.20“ darstellt.
Beispiele
Während Sabrina zu Beginn der Unternehmerkarriere auch noch Grafik und Design aktiv verfolgte, kristallisieren sich nun eher Marketing, PR und Betreuung des Online-Auftrittes heraus. Auch alles Steuer- und Zahlentechnische ist die Sache der großen Schwester, die kleine Schwester habe es nicht so damit, sagt diese selbst. "Für uns passt das. Die Idee war, jeder soll machen, womit er glücklich ist", schildert Sabrina. Auch wenn der Anfang als Unternehmerinnen freilich anstrengend gewesen sei. "Das waren 80 bis 100 Stunden Arbeit pro Woche", erinnert sich Carola. "Natürlich war das belastend. In einem Moment bist voller Energie, im nächsten fragst dich, was machst du da?", wirft Sabrina ein. "Und Privatleben war auch fast nicht." Carola lacht. "Aber wir haben zum Glück ja auch viele Freunde, die sich Tattoos machen haben lassen. Da haben wir das dann verbinden können."
Ein Mann mit einer Tätowierung einer Weltkarte auf seiner Brust.
Beispiele
Die Eltern haben es übrigens sowieso schon immer gewusst. "Die haben immer gesagt, ihr werdet einmal was Gemeinsames machen." Sabrina verzieht ein bisschen das Gesicht. "Ja, eh. In der Pubertät hat man aber nicht so viel Freude mit der kleinen Schwester." Aber jetzt umso mehr. "Unser Beruf ist unser Leben", sagt Carola. Sabrina nickt: "Selbstständig zu werden war die absolut beste Entscheidung."

LINK: www.decasa.at

Bilder: Kleine Tattoos mit großer Wirkung

Jeder fünfte Österreicher soll mittlerweile mit einem Peckerl rumlaufen. Bei den unter 30-Jährigen ist sogar jeder Dritte tätowiert - Tendenz steigend.

Eine Tattomesse scheint da nur die logische Konsequenz. Mit der "Wildstyle & Tattoomesse" ist die laut Eigenangaben erfolgreichste Messe dieser Art wieder durch ganz Österreich unterwegs.

Aussteller aus über 20 Ländern versammeln sich dort um zusammenzuführen, was für viele zusammengehört: Tattoos, Piercing, Airbrush, Motorräder und diverse Accessoires.

Verbunden wird dieses einschlägige Angebot mit Auftritten von Menschen wie dem ganzkörpertätowierten "Zombie-Boy" oder Maria José Cristerna, bekannt als "Vampire Woman". Die Mexikanerin ließ sich Titan-Hörner auf der Stirn implantieren. Insgesamt sind mehr als 20 Bühnenkünstler, von Trommlern über Zirkus-Artisten, beim Wildstyle-Tourtross dabei.

Stargast Zombie Boy bei der Tattoomesse

Ein Mann mit Ganzkörpertätowierungen und Gesichtsbemalung streckt seine Faust in die Kamera.

Wildstyle // COver
Ein Mann mit zahlreichen Tätowierungen und einer Steampunk-Brille blickt in die Kamera.

Wildstyle
Ein tätowierter Mann mit Totenkopf-Make-up und Federschmuck hält ein rotes Herz in den Händen.

Wildstyle
Ein Mann mit Schädel-Make-up und Gehirn-Tätowierung auf dem Kopf trägt einen Anzug.

Zombie Boy
Ein Mann mit Totenkopf-Gesichtsbemalung und Steampunk-Hut posiert für ein Foto.

Wildstyle
Ein tätowierter Mann mit einem Biohazard-Symbol steht vor einer Fabrik und einem verlassenen Haus.

Wildstyle
Ein Mann mit Tätowierungen und Gesichtsbemalung trägt eine Steampunk-Brille.

Wildstyle
Ein Mann mit Totenkopf-Make-up, Tattoos und Stiefeln mit Spikes kauert vor einer Graffitiwand.

Wildstyle
Ein Mann mit Gesichtsbemalung und zahlreichen Tätowierungen trägt eine Lederweste.

Wildstyle
Ein Mann mit Totenkopf-Make-up, Piercings und Hut schreit.

Zombie Boy
Ein Mann mit Tattoos am ganzen Körper schreit auf einer Bühne.

Zombie Boy
Ein Mann mit Totenkopf-Make-up und Tätowierungen trägt eine „Los Angeles Raiders“-Kappe.

Wildstyle
Ein Mann mit Totenkopf-Make-up, einer Lupe vor dem Auge und einem Halskragen steht vor einem unheimlichen Haus.

Zombie Boy
Ein Mann mit zahlreichen Tätowierungen und Gesichtsbemalung im Totenkopf-Stil raucht eine Zigarette.

Zombie Boy

INFO und Gewinnspiel

5. und 6. April in Wien, Planet.tt im Gasometer.

12. und 13. April in Salzburg, Sporthalle Alpenstraße

19. und 20. April in Wiener Neustadt, Arena Nova

26. und 27. April in Innbruck, Messehalle D

Wir verlosen je 2x2 Tickets für jeden Halt. Wer mitspielen will, schickt uns einfach eine Mail mit dem Betreff "Wildstyle" und der jeweiligen Stadt an kult@kurier.at. Die Gewinner werden am Donnerstag vor dem jeweiligen Termin verständigt. Viel Glück.

Mehr Infos und alle Termine finden Sie unter www.wildstyle.at

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