Baron Cohen: Eliteschüler, Model, Komiker

Sacha Baron Cohen als Admiral General Aladeen in der Filmkomödie „Der Diktator“.
Sacha Baron Cohen wuchs wohlbehütet in einer Mittelschicht-Familie auf. Heute ist er als brachialer Komiker bekannt. Sein neuer Film "Der Diktator" untermauert das.
Sacha Baron Cohen als Admiral General Aladeen in der Filmkomödie „Der Diktator“.

Sacha Baron Cohen ist wieder da: Nach Ali G, Borat und Brüno ist er jetzt als Diktator mit politisch alles anderen als korrekten Schmähs in den Kinos zugegen. Vor einigen Jahren war der Brachial-Komiker noch ein Eliteschüler in Cambridge und schrieb seine Abschlussarbeit über jüdische und schwarze Bürgerrechtsbewegungen. Mehr zu dem äußerst vielseitigen Sacha Baron Cohen ...
Sacha Baron Cohen als Aladeen mit Megan Fox in einer Szene aus dem Film „Der Diktator“.

Zugeknöpft Als Diktator geht er es sehr offenherzig an und steigt mit Megan Fox ins Bett. Als Sacha Baron Cohen hingegen gibt er sich der Presse gegenüber äußerst zugeknöpft.
Sacha Baron Cohen als Admiral General Aladeen am Rednerpult.

Er erklärt seine Figuren grundsätzlich nicht, tritt in der Öffentlichkeit meist als einer seiner Alter Egos auf und hält sich ansonsten von Partys und Veranstaltungen im Filmbiz fern.
Sacha Baron Cohen mit einem Golden Globe Award in der Hand und erhobenem Daumen.

Golden Globe für besten Hauptdarsteller Ausnahmen macht er bei großen Preisverleihungen wie den Oscars oder dem Golden Globe. Die Auszeichnungen, die der Londoner aus Hammersmith bekommt, holt er sich brav ab.
Sacha Baron Cohen und Isla Fisher posieren auf einem roten Teppich.

Privat bleibt privat Von seiner Frau Isla Fisher ("Shopaholic") und ihm sieht man weder Home Storys noch Liebesbekundungen via Magazin-Interviews. Die australische Schauspielerin konvertierte für Cohen zum jüdischen Glauben. 2010 heirateten die beiden. Gemeinsam haben sie zwei Töchter.
Porträt von Sacha Baron Cohen, der lächelt.

Wohlbehütete Kindheit Er selbst ist praktizierender Jude. Seine Mutter ist eine gebürtige Israelin, deren Familie ursprünglich aus dem Iran kam. Der Vater stammt aus Wales und führt ein Bekleidungsgeschäft in London.
Sacha Baron Cohen in einem grauen Anzug vor einem blauen Hintergrund.

Die Eltern aus Londons Mittelschicht spendieren dem jungen Sacha die exklusive Haberdashers’ Aske’s Boys’ School. Schon dort fällt seine Sprachgewandtheit auf. Mit acht Jahren gewinnt er einen Aufsatzwettbewerb der Zeitung The Times.
Sacha Baron Cohen mit Hut posiert vor einem Filmposter.

Eliteschüler Nach seinem Schulabschluss geht er für ein Jahr nach Israel. Nach England zurückgekehrt, studiert er Geschichte in Cambridge. Der Eliteschüler beschäftigte sich intensiv mit Antisemitismus.
Das Filmplakat für „Brüno“ zeigt Sacha Baron Cohen, der nackt in gelben Blumen liegt.

Mit dem Bruder in Comedy-Clubs Schon dort zeigt er sich als österreichischer Modejournalist Brüno. Großen Erfolg hat er damit allerdings anfänglich nicht. Mit seinem ersten Alter Ego entsteht aber 2009 schließlich doch noch der gleichnamige Kinofilm.
Sacha Baron Cohen als Ali G mit Sonnenbrille, Goldkette und roten Mütze vor einem Gebäude.

Die Erfindung des Ali G Erst 1998 schafft er den Durchbruch mit der Kunstfigur Ali G. Als dümmlicher Rapper tritt er zum ersten Mal in der englischen TV-Show "Eleven O’ Clock Show" auf. Die Figur wird schnell zum Kult.
Sacha Baron Cohen als Ali G, umgeben von mehreren Frauen.

Cohen interviewt als Ali G Politiker und Prominente wie Donald Trump und den ägyptischen Millionär Mohamed Al-Fayed und spielt dabei vor allem mit der Doppelbödigkeit der englischen Sprache. Er bekommt seine eigene Show, chauffiert Madonna durch das Musikvideo "Music" und wird zum Star in Europa. 2002 dreht er seinen ersten Kinofilm "Ali G in da House", der zum Hit wird - auch in den USA. Obwohl oder gerade weil er als Ali G viele erzürnt.
Ali G, in Bademantel und gelber Brille, umgeben von zwei Frauen in goldenen Bikinis.

In seinen Filmen wolle er Vorurteile offen zeigen, um sich über seine Eigenen bewusster zu werden, sagt er in einem seiner seltenen Interviews. Gibt aber sonst nicht mehr preis über seine Intentionen.
Sacha Baron Cohen als Borat hält ein Kängurubaby im Arm und lächelt.

Der große Erfolg: "Borat" Nach dem großen Erfolg von "Ali G in da House" zieht er nach Los Angeles, übernimmt eine Sprechrolle in "Madagascar" und tritt in der TV-Serie " Lass es, Larry!" ("Curb Your Enthusiasm") auf. Dort lernt er auch Regisseur Larry Charles kennen, mit dem er gemeinsame Sache macht und an seinem Film "Borat" arbeitet.
Sacha Baron Cohen als Borat mit einem Reiseführer über Kasachstan in der Hand.

Die Mockumentary aus dem Jahr 2006 schlägt voll ein. Bei einem Budget von nur 18 Millionen Dollar kann "Borat" ein Einspielergebnis von 261 Millionen aufweisen.
Sacha Baron Cohen als Borat im grünen Badeanzug mit vier Frauen am Strand.

Im Film, der auch viele improvisierte Momente enthält, reist Cohen als Borat Sagdiyev, ein kasachischer, antisemitischer und frauenfeindlicher Fernsehreporter, in das gelobte Land, the US of A.
Ein Mann mit Schnurrbart und dunklen, gewellten Haaren blickt ernst in die Kamera.

Der coole Typ in Holllywood Nach "Borat" wird er in Hollywood hofiert. Viele wollen Filme mit ihm drehen. Tim Burton sagt er schließlich die Rolle des Signor Adolfo Pirelli in dessen Grusel-Musical "Sweeney Todd" zu. Damit beweist der Engländer seine Wandlungsfähigkeit. Er gilt als cooler Typ in der Filmbranche, der sich nicht um die Aufmerksamkeit der Medien schert.
Ein Mann in Lederkleidung und Stiefeln kriecht auf allen Vieren.

Der nächste Coup 2009 erweckt er seine erste Kunstfigur Brüno wieder zum Leben und produziert erneut eine Mockumentary rund um den schwulen Modejournalisten mit österreichischen Wurzeln.
Sacha Baron Cohen als Hotelpage mit einem Jungen im Film „Hugo Cabret“.

Martin Scorsese kann ihn wieder vor die Kamera locken. In "Hugo Cabret" übernimmt er die Rolle des Stationsvorstehers und wird für seine Leistung gelobt.
Sacha Baron Cohen als Admiral General Aladeen mit zwei weiblichen Begleitern auf dem roten Teppich.

Neuer Film - ohne improvisierte Momente Mit der "Der Diktator" hofft der vielbegabte Cohen wohl auf einen ähnlichen Erfolg wie "Borat". Nur ist das neue Werk, das wie üblich mit derbsten Scherzen gespickt ist, ein reiner Spielfilm und nicht als gefakte Doku produziert worden.

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