Baron Cohen: Eliteschüler, Model, Komiker
Sacha Baron Cohen wuchs wohlbehütet in einer Mittelschicht-Familie auf. Heute ist er als brachialer Komiker bekannt. Sein neuer Film "Der Diktator" untermauert das.
16.05.12, 10:17
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Sacha Baron Cohen ist wieder da: Nach Ali G, Borat und Brüno ist er jetzt als Diktator mit politisch alles anderen als korrekten Schmähs in den Kinos zugegen. Vor einigen Jahren war der Brachial-Komiker noch ein Eliteschüler in Cambridge und schrieb seine Abschlussarbeit über jüdische und schwarze Bürgerrechtsbewegungen.
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Zugeknöpft
Als Diktator geht er es sehr offenherzig an und steigt mit Megan Fox ins Bett. Als Sacha Baron Cohen hingegen gibt er sich der Presse gegenüber äußerst zugeknöpft.
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Er erklärt seine Figuren grundsätzlich nicht, tritt in der Öffentlichkeit meist als einer seiner Alter Egos auf und hält sich ansonsten von Partys und Veranstaltungen im Filmbiz fern.
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Golden Globe für besten Hauptdarsteller
Ausnahmen macht er bei großen Preisverleihungen wie den Oscars oder dem Golden Globe. Die Auszeichnungen, die der Londoner aus Hammersmith bekommt, holt er sich brav ab.
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Privat bleibt privat
Von seiner Frau Isla Fisher ("Shopaholic") und ihm sieht man weder Home Storys noch Liebesbekundungen via Magazin-Interviews. Die australische Schauspielerin konvertierte für Cohen zum jüdischen Glauben. 2010 heirateten die beiden. Gemeinsam haben sie zwei Töchter.
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Wohlbehütete Kindheit
Er selbst ist praktizierender Jude. Seine Mutter ist eine gebürtige Israelin, deren Familie ursprünglich aus dem Iran kam. Der Vater stammt aus Wales und führt ein Bekleidungsgeschäft in London.
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Die Eltern aus Londons Mittelschicht spendieren dem jungen Sacha die exklusive Haberdashers’ Aske’s Boys’ School. Schon dort fällt seine Sprachgewandtheit auf. Mit acht Jahren gewinnt er einen Aufsatzwettbewerb der Zeitung The Times.
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Eliteschüler
Nach seinem Schulabschluss geht er für ein Jahr nach Israel. Nach England zurückgekehrt, studiert er Geschichte in Cambridge. Der Eliteschüler beschäftigte sich intensiv mit Antisemitismus.
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Mit dem Bruder in Comedy-Clubs
Schon dort zeigt er sich als österreichischer Modejournalist Brüno. Großen Erfolg hat er damit allerdings anfänglich nicht. Mit seinem ersten Alter Ego entsteht aber 2009 schließlich doch noch der gleichnamige Kinofilm.
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Die Erfindung des Ali G
Erst 1998 schafft er den Durchbruch mit der Kunstfigur Ali G. Als dümmlicher Rapper tritt er zum ersten Mal in der englischen TV-Show "Eleven O’ Clock Show" auf. Die Figur wird schnell zum Kult.
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Cohen interviewt als Ali G Politiker und Prominente wie Donald Trump und den ägyptischen Millionär Mohamed Al-Fayed und spielt dabei vor allem mit der Doppelbödigkeit der englischen Sprache. Er bekommt seine eigene Show, chauffiert Madonna durch das Musikvideo "Music" und wird zum Star in Europa.
2002 dreht er seinen ersten Kinofilm "Ali G in da House", der zum Hit wird - auch in den USA. Obwohl oder gerade weil er als Ali G viele erzürnt.
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In seinen Filmen wolle er Vorurteile offen zeigen, um sich über seine Eigenen bewusster zu werden, sagt er in einem seiner seltenen Interviews. Gibt aber sonst nicht mehr preis über seine Intentionen.
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Der große Erfolg: "Borat"
Nach dem großen Erfolg von "Ali G in da House" zieht er nach Los Angeles, übernimmt eine Sprechrolle in "Madagascar" und tritt in der TV-Serie " Lass es, Larry!" ("Curb Your Enthusiasm") auf. Dort lernt er auch Regisseur Larry Charles kennen, mit dem er gemeinsame Sache macht und an seinem Film "Borat" arbeitet.
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Die Mockumentary aus dem Jahr 2006 schlägt voll ein. Bei einem Budget von nur 18 Millionen Dollar kann "Borat" ein Einspielergebnis von 261 Millionen aufweisen.
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Im Film, der auch viele improvisierte Momente enthält, reist Cohen als Borat Sagdiyev, ein kasachischer, antisemitischer und frauenfeindlicher Fernsehreporter, in das gelobte Land, the US of A.
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Der coole Typ in Holllywood
Nach "Borat" wird er in Hollywood hofiert. Viele wollen Filme mit ihm drehen. Tim Burton sagt er schließlich die Rolle des Signor Adolfo Pirelli in dessen Grusel-Musical "Sweeney Todd" zu. Damit beweist der Engländer seine Wandlungsfähigkeit. Er gilt als cooler Typ in der Filmbranche, der sich nicht um die Aufmerksamkeit der Medien schert.
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Der nächste Coup
2009 erweckt er seine erste Kunstfigur Brüno wieder zum Leben und produziert erneut eine Mockumentary rund um den schwulen Modejournalisten mit österreichischen Wurzeln.
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Martin Scorsese kann ihn wieder vor die Kamera locken. In "Hugo Cabret" übernimmt er die Rolle des Stationsvorstehers und wird für seine Leistung gelobt.
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Neuer Film - ohne improvisierte Momente
Mit der "Der Diktator" hofft der vielbegabte Cohen wohl auf einen ähnlichen Erfolg wie "Borat". Nur ist das neue Werk, das wie üblich mit derbsten Scherzen gespickt ist, ein reiner Spielfilm und nicht als gefakte Doku produziert worden.
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