Ein Ratgeber zeigt, wie die Gartengestaltung mit Stauden funktioniert, welche Exemplare gut zusammenpassen und was man bei der Planung bedenken sollten.
Wer an ein blühendes Beet denkt, der hat wahrscheinlich als erstes Bilder von bunten Blumen im Kopf. Dabei sind sehr viele Gartenpflanzen botanisch gesehen Stauden. Sie können den Winter überleben und mehrere Jahre alt werden. Ihre oberirdischen Teile sterben im Herbst fast vollständig ab und treiben im Frühling wieder aus. "Leider wird die Bezeichnung in Österreich oft als abwertendes Synonym für Gestrüpp verwendet", bedauert Katrin Lugerbauer. Mit ihrem Ratgeber "Immerblühende Beete ganz einfach" will sie das Image dieser Pflanzen aufwerten.
Wer in diesem Frühling über eine Neugestaltung des Gartens nachdenkt, könnte neben einem Blumen- oder Gemüsebeet ein Stauden-Ensemble erwägen. "Eine besonders ansprechende Form ist die Insel, die inmitten einer Rasenfläche liegt oder von Wegen umschlossen wird", sagt Lugerbauer. Sie rät, sich auf einige Arten zu beschränken und diese in größeren Gruppen zu verwenden. Damit ein solches Beet harmonisch wirkt, muss das Verhältnis zwischen hohen und niedrigen, zarten und voluminösen Exemplaren stimmen.
Bei der Planung sollte man Leit- und Begleitstauden definieren. Erstere sind hohe Pflanzen, die große Blüten tragen und über einen längeren Zeitraum blühen. Zu den Klassikern gehören Wasserdost, Phlox, Rittersporn oder Christrosen. Ihre niedrigeren Gefährten tragen viele kleinere Blüten und füllen den Bereich zwischen den höheren Exemplaren aus. Je nachdem für welchen Stil man sich entscheidet, greifen diese Pflanzen die Farben der tonangebenden Arten auf oder setzen einen Kontrast. "Gut gewählte Begleitstauden überbrücken im Frühjahr die Zeit, bis Leitstauden ihren Auftritt haben und sie verdecken die nackten Stängel", erklärt Lugerbauer. Bekannte Sorten mit niedrigem Wuchs, die sich gut für den Vordergrund von Beeten eignen sind etwa Storchschnabel, Elfenblume oder Nelkenwurz.
Die Auswahl der Farben ist nicht nur Geschmackssache, sie beeinflusst auch das Raumgefühl. Warme Farben drängen in den Vordergrund und wirken optisch näher. Kühle Farben lassen Distanz entstehen. Sie können bewusst eingesetzt werden, um schmale Beete tiefer und kleine Gärten weiter erscheinen zu lassen.