Der Rasen von der Rolle: Gartenglück aus dem Marchfeld
Innerhalb eines Tages ist der grüne Teppich verlegt. Bevor das saftige Gras jedoch einen Garten verschönert, wird es über ein Jahr lang gehegt und gepflegt. Zum Beispiel im Marchfeld. Auf insgesamt 150 Hektar produziert hier die Firma Zehetbauer ihren Fertigrasen. Etwa die Hälfte davon – also 70 Hektar oder etwa 100 Fußballfelder – kann pro Jahr geerntet werden. 70 Prozent der davon sind für den Garten gedacht, 30 Prozent sind Spezialmischungen für Sport- oder Golfplätze.
Saisonstart im April
"Angebaut wird jetzt im April und dann wieder von August bis September. Nach etwa 14 Monaten kann geerntet werden", sagt Bernhard Zehetbauer, Geschäftsführer des Familienunternehmens im niederösterreichischen Probstdorf. Dazwischen wird bewässert, und gedüngt. "Wir verwenden sowohl mineralischen als auch Bio-Dünger in der Produktion. Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln versuchen wir so gering wie möglich zu halten", erklärt Zehetbauer. Außerdem wird gestriegelt und verikutiert. Beim Striegeln entfernt eine Maschine mit einem sechs Meter breiten Spezialrechen abgestorbenes, loses Material. Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe angeritzt, um die Belüftung des Bodens zu fördern. Gemäht wird beim Profi zwei Mal wöchentlich. "Zuhause reicht auch einmal pro Woche", sagt Zehetbauer. Täglich bewässert wird nur solange, bis die ersten grünen Spitzen aus der Erde ragen. "Der Rasen braucht die Luft genauso dringend wie das Wasser. Viele glauben, sie müssten im Sommer täglich bewässern, aber das ist falsch. Damit stickt man den Rasen ab. Von einem Hitzeschaden erholt er sich leichter, als von zu viel Wasser", erklärt der Experte.
Die Ernte
Zeitlich flexibel
Verlegt werden kann der Fertigrasen das ganze Jahr über – solange es nicht friert oder schneit. Im Kühlhaus hält eine Rolle ein paar Tage, im Idealfall sollte sie innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden. Geerntet wird daher immer nach Bestellung. Ein wenig Feuchtigkeit ist kein Problem. Wenn es tagelang regnet, muss der Kunde warten. Ein wenig Geduld gehört eben manchmal dazu – sogar beim Fertigrasen. www.zehetbauer.at
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