Wissen/Gesundheit

Studierendenvertretung fordert Unterstützung bei teurer HPV-Impfung

Das Vorsitzteam der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) fordert Unterstützung junger Menschen, die sich gegen Infektionen mit den leicht übertragbaren humanen Papillomaviren schützen wollen, sich aber die HPV-Impfung nicht leisten können. Nötig seien niederschwellige Impfmöglichkeiten und eine Informationskampagne, denn sich vor Krebs und anderen Folgen von HPV zu schützen, müsse für alle möglich sein.

Privat zu zahlen

"Testungen auf Sexually Transmitted Diseases (sexuell übertragbare Krankheiten) müssen privat bezahlt und organisiert werden" und seien wie auch manche Impfungen "für junge Menschen meist nicht bezahlbar", heißt es in einem an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) gerichteten offenen Brief, der am Donnerstag beim Start der Kampagne "HPV-Impfung.jetzt" in Wien präsentiert wurde. 80 Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung infiziere sich im Laufe ihres Lebens mit HPV, jährlich würden 130 und 180 Menschen in Österreich an Gebärmutterhalskrebs sterben, eine der vielen möglichen Folgen einer Ansteckung.

620 Euro

Der nationale Impfplan enthält die Immunisierung für Kinder und Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr. Später kostet die Vollimmunisierung allerdings rund 620 Euro. In anderen EU-Staaten habe es Nachhol-Impfprogramme für zwischen 1992 und 2002 Geborene gegeben, Liechtenstein zum Beispiel biete die Impfung bis zum 26. Lebensjahr gratis an.

"Eine der unleistbarsten Präventivmaßnahmen, wenn es um sexuell übertragbare Krankheiten geht, ist HPV", sagte Florian Boschek von der Initiativgruppe Alpbach Wien laut Presseunterlage. "Jeder und jede Fünfte in Österreich infiziert sich einmal im Leben mit einem HPV-Strang." "Viele Studierende gehören zu der Gruppe an jungen Menschen unter 30, die sich die Schutzimpfung nicht leisten können und dann mit den Konsequenzen leben müssen. Über 60 Prozent aller Studierenden müssen neben dem Studium arbeiten, um sich ihr Leben finanzieren zu können. Eine kostspielige Impfung ist da bei den meisten nicht stemmbar", wurde ÖH-Vorsitzende Keya Baier (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) zitiert.