MedUni Wien kündigt impfskeptischen Abteilungsleiter
Die MedUni Wien hat per 1.3.2022 den Leiter der Abteilung für Allgemeinmedizin, Andreas Sönnichsen, gekündigt. Bereits mit dem heutigen Tag (16.12.) wurde er vom Dienst freigestellt. Das bestätigte ein Sprecher der MedUni Wien dem KURIER.
Sönnichsen war einer der Proponenten einer Gruppe impfkritischer Ärzte und äußerte sich mehrfach sowohl gegen die Anti-Coronamaßnahmen als auch gegen die Impfungen. Er ist der erste Unterzeichner eines Offenen Briefes von 199 Ärztinnen und Ärzten (die Gesamtzahl der Ärzte in Österreich beträgt mit Stichtag 31.12.2020 laut Ärztekammer 47.674) an den Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, in welchem der Nutzen der Covid-19-Impfungen für einen Großteil der Bevölkerung in Frage gestellt wird - was Kammerpräsident Szekeres vehement zurückweist.
Verstöße gegen Corona-Auflagen
Kündigungsgrund sind laut dem MedUniWien-Sprecher Verstöße gegen die Corona-Auflagen der MedUni Wien, das Ignorieren von Weisungen sowie auch Aufforderungen an Studierende, Verordnungen der MedUni Wien zu negieren. Auch soll er zuletzt nicht mehr in ausreichendem Ausmaß an der MedUni Wien präsent gewesen sein.
Von seinen impfkritischen Aussagen hat sich die MedUni Wien in den vergangenen Monaten wiederholt distanziert. Seit Monaten befindet sich auf der Homepage der von Sönnichsen geleiteten Abteilung für Allgemeinmedizin ein Statement der Medizinischen Universität Wien, wörtlich heißt es darin:
"Andreas Sönnichsen vom Zentrum für Public Health vertritt zum Thema 'Corona-Infektion' persönliche Ansichten und tätigt Aussagen, von denen sich die Medizinische Universität Wien bereits mehrfach ausdrücklich distanziert hat und sich auch weiterhin distanziert. Dies bezieht sich auch auf Aktivitäten Sönnichsens im Rahmen von Vereinen oder Plattformen wie z.B. 'ACU'. Andreas Sönnichsen ist weder Experte auf dem Gebiet der Biologie, Diagnose oder Therapie von Viruserkrankungen noch Leiter einer Organisationseinheit oder 'Vorstand' an der Universität. Wir möchten festhalten, dass es im Wissenschaftsbetrieb grundsätzlich der akademischen Freiheit entspricht, dass einzelne WissenschafterInnen persönliche Meinungen artikulieren."