Den Orang-Utans mit Drohnen und Wärmekameras auf der Spur
Mit Hilfe von Drohnen wollen Forscher Orang-Utans künftig aus der Luft zählen. Sie statteten die Fluggeräte dazu mit Wärmekameras aus, die die Körperwärme der Menschenaffen erkennen können. Die Methode sei einfacher und mindestens genauso zuverlässig wie die bisherige Zählmethode, berichtete das Team der John-Moores-Universität (JMU) in Liverpool.
Zählung vom Boden und aus der Luft
Üblicherweise werden Orang-Utans vom Boden aus gezählt, genauer gesagt werden die Schlafnester gezählt, die die Tiere in den Bäumen bauen. Doch diese Methode sei zeit- und kostenintensiv, sagen die Fachleute. Sie hatten ihre Methode im tropischen Regenwald von Sabah getestet, einem Gebiet auf der südostasiatischen Insel Borneo, das zu Malaysia gehört. 28 Mal flogen sie über einen Zeitraum von sechs Tagen über das Gebiet. Dabei entdeckten sie 41 Affen - genau so viele, wie dann später auch vom Boden aus registriert wurden.
Geringe Temperaturunterschiede
Schwierig werde es, wenn sich die Körperwärme der Affen und die tropischen Außentemperaturen kaum unterschieden. Die Flüge fanden deshalb vor 9 Uhr oder nach 19 Uhr statt. "Alle Orang-Utan-Arten sind vom Aussterben bedroht. Ihre Bestände zu erfassen ist eine entscheidende Voraussetzung, um sie zu schützen", sagte Serge Wich von der JMU.
Bedrohte Menschenaffen
Orang-Utans sind nur auf Borneo - der drittgrößten Insel der Welt - und der Nachbarinsel Sumatra zuhause. Nach Schätzungen gibt es davon noch etwa 110.000. Sie gelten als ernsthaft gefährdet, weil sie durch die Rodung von Urwäldern ihren Lebensraum verlieren. Auch Wilderei bedroht die Tiere.