Wirtschaft

VW muss sparen, Audi verkauft online

Für die Umstellung auf die Produktion von Elektroautos muss Volkswagen zusätzliches Geld in die Hand nehmen. Geld, das an anderer Stelle eingespart werden muss. So planen die Wolfsburger ein neues milliardenschweres Sparprogramm mit dem zusätzlichen Abbau von rund 5.000 Arbeitsplätzen. Wenn nötig, wäre man im Unternehmen bereit, sich gar von 7.000 Mitarbeitern zu trennen. Der Vorstand um VW-Chef Herbert Diess will ab dem Jahr 2023 an über Effizienzmaßnahmen 5,9 Mrd. Euro jährlich einsparen, berichtete das Handelsblatt.

Volkswagen hatte mit dem Betriebsrat bereits 2016 ein Sparpaket verabredet, das die Kosten bis 2020 um 3,7 Mrd. Euro senken sollte. Weltweit hatte die Marke dafür die Streichung von 30.000 Stellen beschlossen, 23.000 davon in Deutschland. Im Gegenzug sollten in Zukunftsbereichen tausende neue Jobs entstehen. Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte zuletzt betont, die bestehenden Vereinbarungen reichten aus, um künftige Aufgaben zu schultern.

 

Dass die Marke dennoch mehr sparen muss, hatte der fürs Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter noch Anfang Dezember deutlich gemacht. Er sah auch Spielraum, über Altersteilzeit und Fluktuation weitere Stellen zu kürzen. Aktuell liegt dem Unternehmen der neue Abgas- und Verbrauchsprüftest WLTP schwer im Magen.

In den kommenden Jahren will Volkswagen vor allem wegen schärferer EU-Vorschriften beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) auf Elektroautos setzen. Die sind im Motorenbau einfacher und benötigen nicht mehr so viel Arbeitskraft - werfen zunächst aber weniger Gewinn ab, weil die Mehrkosten für teure Komponenten wie Batterien wohl nicht voll auf die Kunden umgelegt werden können.

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Audi testet Online-Verkauf

Unlängst hat der US-Autohersteller Tesla bekannt gegeben, seine Elektroautos künftig nur noch online zu verkaufen. Das soll helfen, die Preise zu senken, sagte Firmenchef Elon Musk Anfang März.

Jetzt möchte der deutsche Automobilhersteller Audi nachziehen und testet heuer als erste Marke im Volkswagenkonzern den Online-Vertrieb für eines seiner Modelle. Das Unternehmen werde "erstmals Fahrzeuge online an Endkunden verkaufen", sagte Vertriebschef Martin Sander am Donnerstag beim Genfer Autosalon. Bisher war bekannt, dass Audi ab 2020 Autos online verkaufen wollte.

Als "erste Piloten" sollen nun im ersten Halbjahr 2019 "Neuwagen als Sonderedition" weltweit online verkauft werden, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Der "Onlinevertrieb direkt zum Kunden ist ein Teil der Zukunft", sagte Sander. Künftig sollen beide Kanäle, traditionelles Geschäft über den Handel und online direkt an den Kunden, angeboten werden. Die Verträge seien abgeschlossen und würden im April 2020 gültig, hieß es.

Welches Modell bereits in diesem Jahr online zu erwerben sein wird, soll nicht vor der Jahrespressekonferenz am 14. März bekannt gegeben werden.

Volkswagen plant ebenfalls noch heuer eine Internetseite für Kunden des neuen Elektromodells I.D. einzurichten. Dort soll das für 2020 erwartete Auto vorbestellt werden können.