Wirtschaft

Stadt Shenzhen nimmt Evergrande-Sparte ins Visier

Die Provinzregierung der Stadt Shenzhen will eine Sparte des angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande unter die Lupe nehmen. In einem Brief an Anleger, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte, teilte die Finanzaufsicht von Shenzhen mit, dass man öffentliche Einschätzungen zur Vermögensverwaltungssparte Evergrande Wealth eingeholt habe und damit eine gründliche Untersuchung der Probleme der Firma einleiten wolle.

In der südchinesischen Stadt Shenzhen hat der Konzern seinen Hauptsitz. Die Behörde forderte zudem Evergrande und Evergrande Wealth dazu auf, sich um Rückzahlungen an Anleger zu bemühen. Das Schreiben wurde verschickt, nachdem Investoren eine Untersuchung gefordert hatten. Weder Evergrande noch die Regierung von Shenzhen nahmen dazu Stellung.

Hintergrund

Evergrande hat - wie andere hoch verschuldete Konglomerate auch - hochverzinsliche Anlageprodukte an Anleger verkauft und sich so Geld unter Umgehung der staatlichen Vorschriften für die Aufnahme von Krediten besorgt. Die Firma hat Schulden von über 300 Milliarden Dollar und ist gegenüber Kunden, Banken und Anleihegläubigern in Zahlungsverzug geraten. Eine Frist für Anleihezinsen hatte Evergrande am Freitag verstreichen lassen.