Parfümeriekette Douglas plant auch Mode online anzubieten
Die deutsche Parfümeriekette Douglas will ihr Online-Geschäft ausbauen und könnte bald auch Mode anbieten. "Wir wollen noch 2019 einen eigenen Marktplatz eröffnen", sagte Douglas-Chefin Tina Müller am Donnerstagabend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Ende des Jahres könnte Douglas dabei auch Partner aufnehmen, die etwa Mode oder Accessoires anbieten.
Mögliche Partnerschaft mit Mode-Herstellern
Mode-Hersteller könnten von einer Partnerschaft profitieren: "Wir verfügen über Kunden, die viel Geld für schöne Dinge ausgeben." Die Handelskonzerne liefern sich einen erbitterten Kampf um Kunden im Internet und weiten dabei ihr Angebot aus. Der auf Mode spezialisierte Online-Händler Zalando bietet etwa auch Parfüm auf seinen Seiten an.
Die ehemalige Henkel- und Opel-Managerin Müller will den Umsatz im boomenden Internet-Handel deutlich steigern. Im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 sollen die Erlöse hier auf eine halbe Milliarde Euro klettern, kündigte Müller an - im vergangen Jahr lagen die digitalen Umsätze bei 423 Mio. Euro, der Gesamt-Umsatz erreichte 3,3 Mrd. Euro. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft wuchs das Digital-Geschäft um 36,9 Prozent.
Douglas seit 2017 mit neuem Logo
Müller hatte nach ihrem Amtsantritt Ende 2017 Douglas einen frischen Anstrich und ein neues Logo verpasst, um die Marke zu stärken und einen Fokus auf den Online-Handel gelegt. Das hat auch Auswirkungen auf die Filialen. Diese werden sich stark wandeln und verstärkt auf Service und Beratung setzen, sagte Müller. Die Läden stellt sie aber nicht zur Disposition: "Es muss ein Filialnetz geben - aber an den richtigen Standorten mit den richtigen Zielgruppen." Douglas hat in Europa zudem 40 Millionen Kundenkarten ausgegeben. Das Unternehmen sammelt damit Informationen: "Wir haben die Daten der Kunden und wissen, was sie kaufen." Das erleichtere gezielte Angebote an die Verbraucher. Zudem setzt Müller auch auf die margenstärkeren Eigen-Marken. Ihr Umsatz-Anteil soll binnen fünf Jahren von aktuell 17 Prozent auf 30 Prozent anwachsen.
Douglas ist mit Filialen und Online-Shops in 21 europäischen Ländern vertreten. Hauptanteilseigner ist der Finanzinvestor CVC. Douglas wird immer wieder als Kandidat für einen Börsengang gehandelt. "Es ist eine Eigentümerschaft auf Zeit", sagte Müller mit Blick auf CVC. Die Entscheidung über einen Ausstieg liege bei dem Finanzinvestor: "Ich bin mir sicher, dass Douglas gut platziert wird."