Ölpreisverfall drückt kräftig auf BP-Gewinn
Der britische Ölkonzern BP hat im ersten Quartal die doppelte Belastung aus der Covid-19-Krise und dem Ölpreisverfall deutlich zu spüren bekommen. Der bereinigte Überschuss ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 791 Mio. US-Dollar (729 Mio. Euro) zurück, wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte.
Ein Jahr zuvor hatte BP noch einen bereinigten Gewinn von knapp 2,36 Mrd. Dollar ausgewiesen. Dennoch will das Unternehmen die Quartalsdividende um 2,4 Prozent auf 10,5 Cent je Aktie erhöhen.
"Wir haben es mit einem außergewöhnlich herausfordernden Umfeld zu tun", sagte Finanzchef Brian Gilvary. Die Auswirkungen der Rückgänge bei Nachfrage und Preisen dürften sich auch im zweiten Quartal fortsetzen. BP werde mit einer Reihe von Maßnahmen die Liquidität erhöhen, die Bilanz stärken und die Ausgaben reduzieren.
Bereits Anfang April hatte das Unternehmen Kostensenkungen angekündigt: Im laufenden Jahr sollen die organischen Investitionsausgaben demnach auf insgesamt 12 Mrd. US-Dollar begrenzt werden. Das sind circa 25 Prozent weniger, als der Konzern ursprünglich geplant hatte. Organische Investitionsausgaben sind um Effekte wie Zusammenschlüsse bereinigt.
In der vergangenen Woche hatte sich am weltweiten Ölmarkt Einmaliges zugetragen: Erstmals in der Geschichte war der Preis für einen Terminkontrakt auf US-Erdöl ins Minus gerutscht - das bedeutet, dass Käufer bei Abnahme sogar Geld erhielten. Auch dies war eine Folge eines beispiellosen Nachfrageeinbruchs wegen der Coronakrise und eines viel zu hohen Rohölangebots bei fehlender Lagerkapazität.