Wirtschaft

Öl- und Gasbranche unter Druck, Dow Jones kann 30.000er-Marke nicht halten

Die US-Börsen sind mit gemischten Vorzeichen ins Wochenende gegangen. So verlor der Dow Jones Industrial Index 0,13 Prozent auf 29.888,78 Einheiten. Auf der Gegenseite konnte der marktbreite S&P 500 um 0,22 Prozent auf 3.674,84 Zähler zulegen. Der technologielastige Nasdaq Composite kletterte sogar um deutliche 1,43 Prozent auf 10.798,35 Zähler.

Wegen der immens hohen Inflation in den USA und der Befürchtung einer starken konjunkturellen Abkühlung steht für den Dow auf Wochensicht ein Verlust von fast fünf Prozent zu Buche.

Zinserhöhungen

Das Ruder haben derzeit die Notenbanken in der Hand. Sie versuchen, die hohe Inflation mittels Zinserhöhungen einzudämmen - mit der Gefahr einer Bremswirkung für die Wirtschaft. Der US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat heute nochmals bekräftigt, die Inflationsraten wieder auf 2 Prozent drücken zu wollen.

Unter Druck gerieten heute vor allem die Aktien aus der Öl- und Gasbranche. Diese Tendenz hatte sich bereits im europäischen Aktienhandel abgezeichnet. Am US-Markt reichten die Verluste von Chevron, ExxonMobil und ConocoPhillips bis zu 8,5 Prozent. Schon in den vergangenen Tagen hatten diese Aktien stark nachgegeben. Anleger fürchten, dass mit einer ausgeprägten Konjunkturschwäche auch die Nachfrage nach fossilen Energieträgern sinken könnte.

Gewinner

An der Spitze des Dow Jones notierten American Express (plus 4,9 Prozent) sowie Boeing (plus 2,6 Prozent). Zu den Gewinnern zählten auch die Aktien von Kreuzfahrtanbietern. Mit Kursgewinnen von rund zehn Prozent notierten die Aktien von Carnival und Norwegian Cruise Line an der Spitze des S&P-500.

Aufwärts ging es auch für US Steel, der Kurs stieg um 1,6 Prozent. Der US-Stahlhersteller habe sich ähnlich wie einige Konkurrenten überraschend positiv zur Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal geäußert, erklärte Analyst Jitendra Pandey von der Credit Suisse.

Die Aktien des Biotech-Unternehmens Seagen schnellten um fast 13 Prozent nach oben. Einem Medienbericht zufolge hat der Pharmariese Merck & Co ein Auge auf das Unternehmen geworfen. Auch andere Unternehmen sollen demnach an Seagen interessiert sein. Die Aktien von Merck & Co gaben leicht nach.