Wirtschaft

Mehr Verständnis für Bauern in Krisenzeiten

Da kann etwas nicht stimmen. Gemäß einer Umfrage des Instituts für Marketing der Universität für Bodenkultur sagen 80 Prozent der Befragten, dass sie „österreichische Lebensmittel immer den importierten Produkten vorziehen“. Doch beim Einkauf im Supermarkt läuft es anders. Gekauft wird von der großen Mehrheit immer noch das billigere Produkt.

Dazu kommt, dass die Konsumenten bei verarbeiteten Lebensmittel gar nicht wissen, wo die Inhaltsstoffe herkommen. Es gibt in diesem Bereich keine Deklarationspflicht.

Die Regierung werde gemäß den Koalitionsübereinkommen auch die Deklarationspflicht für verarbeitete Lebensmittel umsetzen, versprach Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Laut Umfrage haben sich 75 Prozent für eine „verpflichtende Kennzeichnung von Zutaten in verarbeiteten Lebensmitteln“ ausgesprochen. Befragt wurden 503 repräsentative Haushalte.

Immerhin habe die Corona-Krise dafür gesorgt, dass Nahrungsmittelversorgung zu einem wichtigen Thema wurde. Das hat dem Image der Bauern gutgetan. 91 Prozent sind der Ansicht, dass die Landwirte während der Corona-Krise eine „wichtige (systemrelevante) Rolle gespielt haben“.

Die Probleme der Landwirtschaft sind den Konsumenten bekannt. 80 Prozent sehen den Preisdruck durch den Handel sowie billige Importe aus dem Ausland als größtes Problem. Außerdem werde die Selbstversorgung zunehmend durch die massiv voranschreitende Verbauung von Böden gefährdet, kritisierte Kurt Weinberger, Vorstandschef der Österreichischen Hagelversicherung.