Wirtschaft

Luftfahrtzulieferer FACC liefert Teile für Trägerrakete Ariane 6

Der Innviertler Luftfahrtspezialist FACC hat den Einstieg ins Raumfahrt-Geschäft geschafft und liefert Teile für die Trägerrakete Ariane 6 an die ArianeGroup. Die erste Auslieferung soll im Oktober 2022 in Bremen eintreffen, entwickelt wird im Technologiezentrum in St. Martin, gefertigt im Werk 4 in Reichersberg (beide Bezirk Ried). Es handelt sich um die Astris-Kick-Stage-Main-Structure, das ist eine leichte Karbonlösung für die tragende Struktur der Ariane-Kick-Stage.

Damit setzt FACC ihre Leichtbautechnologien auch in der Raumfahrt ein, berichtete das Unternehmen in einer Presseaussendung am Freitag. Das Auftragsvolumen der Kleinserie über 20 Stück liege im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Ziel der FACC-Strategie 2030 sei es, im Bereich Space aktiv zu werden, man habe nicht damit gerechnet, dass das so schnell der Fall sein werde, hieß es. Der Auftrag eröffne dem Unternehmen völlig neue Möglichkeiten in der kommerziellen Raumfahrt.

"Unser Ziel ist es, basierend auf unsere Leichtbaukompetenz und unsere hochmodernen Fertigungsstätten für die tragende Struktur der Ariane 6 Kick-Stage eine Karbonlösung bereitzustellen, die Gewicht reduzieren wird und durch eine effiziente Serienfertigung eine Nutzung für den kommerziellen Raumtransport ermöglichen kann", sagte Vorstandsvorsitzender Robert Machtlinger. Dass der langjährige FACC-Kunde Airbus 50 Prozent an der ArianeGroup hält, habe sicher geholfen.

Die Kick-Stage-Main-Structure ist die tragende Struktur einer zusätzlichen optionalen Stufe der Ariane 6 und soll ihre Missionsmöglichkeiten erweitern. Das Bauteil trägt neben der eigentlichen Fracht vier Treibstofftanks. In Bremen wird die Kick-Stage weiteren Tests unterzogen. In ihrem möglichen ersten Einsatz, dem Auftrag "Hera", soll an zwei an der Erde vorbeifliegenden Kometen getestet werden, inwieweit man einen Asteroiden von seiner Flugbahn abbringen kann.