Wirtschaft

Keine Streaming-Hits: Disney enttäuscht Anleger

Fehlende Film- und Serienhits auf der Online-Videoplattform Disney+ sowie die Folgen der Pandemie auf das restliche Geschäft setzen dem US-Entertainment-Giganten Walt Disney weiter zu.  Der Video-Service beendete das erste Vierteljahr 2021 mit knapp 104 Millionen Abonnenten. Damit kamen in den drei Monaten lediglich rund neun Millionen hinzu. Analysten hatten im Schnitt mit deutlich mehr gerechnet. Disney+ war im November 2019 an den Start gegangen und hatte seitdem rasantes Wachstum verzeichnet.

Kurs fällt

Anleger reagierten enttäuscht auf die Zahlen, die Aktie fiel nachbörslich um rund vier Prozent. Disneys Quartalsbericht hatte auch sonst wenig Erfreuliches zu bieten. Die konzernweiten Erlöse sanken im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 15,6 Milliarden Dollar (12,9 Mrd. Euro). Der Gewinn stieg zwar auf 901 Millionen Dollar, was fast einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Allerdings hatten hohe Kosten wegen der Pandemie und weitaus höhere Steuern das Ergebnis vor einem Jahr um 90 Prozent einbrechen lassen.

Kerngeschäft am Boden

In normalen Zeiten tragen Disneys Vergnügungsparks, Ferienressorts und Kreuzfahrten einen großen Teil zum Umsatz bei, doch die Corona-Krise hat das Geschäft zum Erliegen gebracht. Die großen Themenparks wie Disney World und Disneyland sind inzwischen zwar wieder geöffnet, aufgrund der Pandemie aber teilweise mit erheblichen Beschränkungen. Die Sparte verbuchte im jüngsten Quartal einen Umsatzeinbruch um 44 Prozent und erlitt einen Betriebsverlust von 406 Millionen Dollar.

Nur ein Blockbuster

Auch den Hollywood-Studios des Micky-Maus-Konzerns macht die Krise weiter zu schaffen. Zum einen bremsen Corona-Beschränkungen Film-und Serienproduktionen aus, zum anderen sind viele Kinos weiterhin geschlossen. Disneys bisher einziger Blockbuster in diesem Jahr, "Raya und der letzte Drache", spielte deutlich weniger ein als der Konzern es sonst gewohnt ist. Insgesamt machte die Medien- und Entertainment-Sparte, zu der auch das klassische TV-Kabelgeschäft und die Streaming-Dienste zählen, nur ein Umsatzplus von einem Prozent.