So hoch ist das Einkommen der heimischen Chefs
Ein Jahreseinkommen von 2,3 Milliarden US-Dollar klingt nach einer erfunden hohen Summe. Für Robert Scaringe (im Bild oben), CEO von Rivian Automotive, ist sie Realität. Scaringe belegt mit diesem Gehaltszettel auf der CEO-Bestverdiener-Liste von Bloomberg aber dennoch nur Platz zwei. Platz eins bleibt Elon Musk vorbehalten – mit 10,1 Milliarden US-Dollar.
Anders die Lage bei den bestverdienenden Frauen der Welt: Die französische Unternehmerin Sue Nabi (die einzige Frau in den Top Zehn der Bloomberg-Einkommens-Liste) verdient einen Bruchteil davon. „Schlappe“ 283 Millionen US-Dollar.
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Heimische Chefs
Ganz anders die Zahlen bei Österreichs Top-Managern. Eine eigene Kategorie im heimischen Einkommensreigen bilden die ATX-Vorstände. Durchschnittlich verdiente ein ATX-Vorstandsvorsitzender zuletzt rund 2,8 Millionen Euro, immerhin um ein Drittel mehr als im Jahr davor, zeigen Berechnungen der Arbeiterkammer (AK).
Absoluter Spitzenreiter und Ausreißer in der Berechnung ist mit einer Jahresvergütung von 10,5 Mio. Euro Anas Abuzaakouk, Vorstandschef der Bawag Group. Dahinter folgen Wienerberger-Boss Heimo Scheuch (6,95 Millionen Euro) und Peter Oswald von Mayr Melnhof (5,86 Millionen Euro). Sie alle profitieren stark von üppigen Boni.
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Altbekannte Statussymbole bleiben für viele Führungskräfte weiter Teil ihres Jobs, etwa in Form eines Firmenautos:
- 86 Prozent der CEOs haben eines
- 43 Prozent fahren mittlerweile mit Hybrid- oder Elektroantrieb
- Rein elektrisch sind sogar schon 23 Prozent der Chefs unterwegs
Auch rund die Hälfte der Führungskräfte zweiter Ebene hat ein Firmenauto. Etwas über 20 Prozent aller Chef hat heute aber auch schon ein Klimaticket
Mit einem Minus
Quer über alle heimischen Unternehmen sieht die Vergütung wieder anders aus. Dort hinterlassen die Krisen der vergangenen Jahre ihre Spuren, wie aus der neuen Studie des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) hervor geht. Zum 42. Mal wurde die Studie nun erstellt, dafür 459 heimische Führungskräfte befragt.
Andreas Zakostelsky, Bundesvorsitzender des WdF, spricht angesichts der neuen Zahlen sogar von einem „realen Kaufkraftverlust“ in der ersten Führungsebene (das sind Vorstände oder Geschäftsführer). Hier stieg das Jahresgesamteinkommen im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 1,7 Prozent und liegt aktuell bei 255.200 Euro.
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Inflationsbereinigt sei das ein Minus von 7,2 Prozent. Laut Felix Josef, Geschäftsführer von Triconsult und Studienautor, seien Führungskräfte der ersten Ebene somit auf demselben Kaufkraftniveau wie vor zwölf Jahren.
Auf der zweiten Führungsebene (Abteilungsleiter und Bereichsleiter) liegt das Durchschnittseinkommen bei rund 155.900 Euro. Im Gegensatz zur ersten Führungsebene kann sich die zweite Ebene über ein Plus von 9,3 Prozent freuen.
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Die Hürden
Fast immer ist ein Teil der Vergütung der Top-Manager erfolgsabhängig. Hauptkriterium für die Ausschüttung erfolgsabhängiger Zahlungen sind Gewinn und Zielerreichung, besagt die Studie. Nach den aktuellen Herausforderungen gefragt, geben die Mehrheit der Führungskräfte die Mitarbeitersuche als größte Hürde an. Energiekosten, Rohstoffkrise, Inflation und der Wegfall von Arbeitsplätzen komplettieren die Liste der Chefsorgen.
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