Wie Infineon-Chefin Sabine Herlitschka mehr Frauen in die Aufsichtsräte bringt
Von Theresa Kopper
KURIER: Frau Herlitschka, mit Ihrer neuen Initiative wollen Sie den Frauenanteil in Aufsichtsräten erhöhen. Warum?
Sabine Herlitschka: Weil Frauen in Aufsichtsräten häufig einen positiven Effekt auf alle anderen Ebenen haben. Diese Frauen können Vorbild und Ermutigung sein, das wollen wir unterstützen. So stärken wir Diversität und letztlich auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.
Etwas, das man auch mit der Einführung der gesetzlichen Frauenquote erreichen wollte. Trotzdem liegt der Frauenanteil in Aufsichtsräten bei nur rund 32 Prozent. Wirkt die Quote nicht?
Sie wirkt, aber zu langsam. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, auf das Potenzial qualifizierter Frauen zu verzichten. Es braucht also weitere ergänzende Aktivitäten.
Sie haben für Ihr Programm 20 Frauen ausgewählt, die mit jeweils einem erfahrenen Aufsichtsrat ein Zweier-Team bilden. Handelt es sich also um klassisches Mentoring?
Wir verwenden Elemente des Mentorings, setzen aber vor allem auf „Sparring“. Das heißt, dass das Voneinanderlernen sehr stark im Vordergrund steht.