Wirtschaft/Karriere

Die besten Studi-Jobs: Mit Außergewöhnlichem gutes Geld verdienen

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Unterwegs im Auftrag der Gesundheit

Einen außergewöhnlichen Nebenjob hat  Alexander Lavrentik. Der  Maschinenbaustudent ist Covid19-Tester  und im Sommer mit einer mobilen Teststation in ganz Österreich  unterwegs. „In den Sommermonaten durch Österreich zu reisen – mir macht das Spaß“, sagt er. Seit einem halben Jahr ist Lavrentik schon dabei, gearbeitet wird  für rund 20 Euro brutto die Stunde vor allem in den Uni-Ferien oder wenn prüfungstechnisch  weniger los ist. „Ich bin  über die Studenten- und Nebenjobplattform easystaff tätig.  Die Verantwortlichen teilen mich flexibel dann ein, wenn ich Zeit habe.“ 

Voraussetzung erfüllt

Doch warum ist ein Maschinenbau-Student im Auftrag der Gesundheit unterwegs, wo dies doch nur wenig mit seinem eigentlichen Studium zu tun hat? „Zum Einen bin ich ausgebildeter Sanitäter, erfülle somit die Voraussetzungen. Zum Anderen ist es einfach ein gutes Gefühl meinen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie zu leisten“, antwortet er. Berechtigt den Job auszuüben sind neben Personen mit einer ausgeschlossenen Sanitäterausbildung übrigens auch etwa diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte oder biomedizinische AnalytikerInnen. Eine zusätzliche Ausbildung  ist nicht verpflichtend. „In einer eigenen Schulung wurde ich aber vorbereitet, vor allem der Nasen-Rachen-Abstrich braucht etwas Übung.“ 

Soft Skills gefragt

Ebenso wichtig wie das medizinische Know-how seien die Soft Skills. „Kommunikative Fähigkeiten sollte man unbedingt mitbringen.“ Auch Organisationstalent sowie eine genaue und  effiziente  Arbeitsweise seien gefragt. „Außerdem muss man  sich  der Verantwortung bewusst sein. Durch einen  einzigen Fehler kann man eine  gesunde Person in Quarantäne schicken oder einen Infizierten nicht erkennen.“     

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Studierendenjob in luftigen Höhen

Kellnern, im Supermarkt kassieren oder Flugzettel verteilen – für Anna Spieth kommen solche Nebenjobs nicht mehr in Frage. Seit 2016 ist die gebürtige Deutsche als Flugbegleiterin bei  Austrian Airlines tätig. Ihren Master in digitalen Medien und Kommunikation an der FH Burgenland machte sie berufsbegleitend. Vor wenigen Wochen erst hat sie ihn abgeschlossen.  „Eine Erleichterung“, wie sie es nennt. Nun  in einem Job Fuß zu fassen, der mehr ihrer eigentlichen Ausbildung entspricht, kommt für sie derzeit nicht in Frage. „Einen klassischen Nine-to-five-Job im Büro kann ich mir derzeit überhaupt nicht vorstellen.“ Verständlich, wenn man hört, wie Spieth über ihr Flugbegleiterinnen-Dasein schwärmt. „Ich liebe das Fliegen, immer an einem anderen Ort aufzuwachen und Kultur und Kulinarik verschiedenster Länder kennenzulernen. Das macht einfach großen Spaß.“  

Geschick und Organisationstalent

Spaß, für den sie  auch gerne die Schattenseite des Berufes vergisst. „Natürlich, das Level der Müdigkeit nach einer Langstrecke, habe ich vorher so noch nicht gekannt. Aber das würde mich niemals davon abhalten, diesen Beruf auszuüben“, sagt sie. Auch sonst sind die Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, nicht ohne. „Wir müssen auf engstem Raum die Bedürfnisse und Anliegen von Personen aus der ganzen Welt bedienen können. Nicht immer ist das ganz einfach und braucht manchmal  Geschick.“ Geschick – das sei übrigens auch erforderlich gewesen, um Studium und Beruf zu vereinen. „Als Flugbegleiterin mit Vollzeit-Anstellung  (Durchschnittsverdienst zwischen 1.729 und 2.882 Euro brutto) ist man viel unterwegs. Da braucht es schon Organisationstalent, um nebenher  ein Studium zu beenden.“ Im vergangenen Jahr habe ihr hier  auch die Pandemie in die Hände gespielt. „2020 gab es dadurch einige Phasen, in denen nicht geflogen werden konnte. Auch wenn das für viele Bereiche  katastrophal war, für mich persönlich war das ein Vorteil, da ich mich in dieser Zeit  auf Prüfungen  fokussieren konnte.“ 

Tolle Einsätze

Aktuell muss sie sich um solche Dinge nicht mehr kümmern. Für die nächste Zeit möchte sie sich ausschließlich auf das Fliegen konzentrieren. Diesen Monat begleitete sie etwa das Olympia-Team nach Tokio. „Ein tolles Erlebnis. Auf Einsätze wie diese freue ich mich natürlich immer ganz besonders“, sagt Spieth. Dafür nehme sie Müdigkeit und Stress auch sehr gerne in Kauf.  

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Mit Vollgas durch Job und Studium

Einen Job um den sie viele Autofans beneiden dürften hat Vanessa Danzinger. Die 24-Jährige ist in der Presseabteilung bei Porsche Austria tätig und fährt dabei exklusive Autos von A nach B. „Ich bin selbst große Autoliebhaberin. Immer wieder mit neuen Modellen unterwegs zu sein, das ist schon toll.“ Dabei ist Autofahren längst nicht alles, was sie macht. „Meine Jobbeschreibung ist die einer klassischen PR-Assistentin, ich bin sehr häufig mit Journalisten in Kontakt, bringe ihnen die Autos zum Testen und hole sie wieder ab.“ Zudem sei sie für das Einteilen der Testeinsätze sowie Schadensmeldungen zuständig. „Und einmal im Jahr erstelle ich das Reporting, schaffe somit einen Überblick über unsere Zahlen“, sagt sie.   

Spaß am Autofahren

Und das alles neben dem Studium, denn  Danzinger studiert Produktmarketing an der FH Wieselburg. „Ich mache meinen Master  berufsbegleitend, insofern lässt sich das mit dem Job ganz gut vereinbaren.“ Obwohl ein gewisses Organisationstalent schon erforderlich sei, wie sie einräumt. Genauso  wie gute Kommunikationsfähigkeiten. „Und gerade in meinem Bereich sollte der Spaß am Autofahren schon gegeben sein. Denn ein bis zwei Fahrten pro Woche stehen fast immer an.“  

"Ein Schritt nach dem anderen"

Was ihr besonders Freude bereitet? „Es ist die Abwechslung durch das breite Tätigkeitsfeld“, sagt die  Wienerin. Aber auch die Berufserfahrung, die sie in den vergangenen zwei Jahren sammeln konnte, habe einen hohen Stellenwert. „Ich habe viel gelernt, das mir für meinen weiteren Karriereweg bestimmt zugutekommen wird.“ Ob dieser nach Abschluss des Masterstudiums bei Porsche oder woanders weitergehen wird, stehe noch nicht fest. „Immer ein Schritt nach dem anderen.“   

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Teilzeit unterwegs mit der U-Bahn

Die Jus-Studentin Lea Suranyi fährt neben der Uni seit zwei Jahren mit der U-Bahn. Es ist ein Teilzeitjob mit rund zwölf Stunden in der Woche, in den Sommermonaten  auch mehr. Vor allem während der Stoßzeiten in der Früh und am Abend entlasten die TeilzeitfahrerInnen  das Stammpersonal. „Und im Sommer springen wir auch als Urlaubsersatz ein“, sagt Suranyi. 

Übung macht den Meister

Wie sie zu dem Job kam? Sie habe die Stellenausschreibung gelesen und sich erst einmal überhaupt nicht angesprochen gefühlt, erzählt die Wienerin. „Das Thema ist aber vor allem in Gesprächen mit der eigenen Familie immer wieder aufgekommen. Bis ich mir gedacht habe: Warum eigentlich nicht und mich beworben habe.“ Das vorausgesetzte Mindestalter von 21 Jahren hat Suranyi erfüllt. Im Aufnahmeverfahren werden außerdem körperliche und psychische Eigenschaften geprüft. Auch da gab es bei ihr keine Probleme.  Einen Autoführerschein braucht es für den Beruf übrigens nicht, ebenso wenig technisches Vorwissen. „Das Interesse an der Technik wurde auch bei mir erst im Laufe der Ausbildung geweckt. Dafür ist es jetzt aber umso mehr vorhanden.“

Apropos Ausbildung: Diese dauert für TeilzeitfahrerInnen drei Monate. „Zuerst übt man am Simulator, in Kundenservice-Modulen lernt man dann mit Stresssituationen umzugehen.  Und natürlich gibt es auch Fahrtage, in denen man wirklich in der U-Bahn sitzt und sich in einem Fahrschulzug die Praxis aneignet.“ Am Anfang der Ausbildung sei für Suranyi alles etwas einschüchternd gewesen,  jetzt, nach zwei Jahren, geht ihr aber alles  sehr leicht von der Hand.  Dank vieler Erfolgserlebnisse sei auch die Nervosität  immer weniger geworden.  „ Störungen bringen mich jetzt nur noch selten aus der Fassung, auch weil ich solche davor schon öfter behoben habe.“ 

Krisensicherer Job

Der Job habe, wie Suranyi es beschreibt, viele Vorteile. „Zum einen muss ich mich nie mehr um ein Semesterticket zu kümmern“, sagt sie und lacht. „Zum anderen war es für mich vor allem im vergangenen Jahr wirklich beruhigend zu wissen, dass der Job krisensicher ist.“ Auch mit dem Gehalt ist man als Teilzeit-U-Bahn-FahrerIn übrigens auf der relativ sicheren Seite. Das Grundgehalt ist 2.061 Euro brutto auf Vollzeitbasis 37,5 Stunden inklusive der Öffi-Jahreskarte. Das tatsächliche Gehalt richtet sich nach den geleisteten Stunden und den gefahrenen Schichten. Dass die Wiener Linien überhaupt Teilzeitkräfte als U-Bahn-FahrerInnen einsetzen, hat auch mit dem Bevölkerungswachstum und dem erweiterten Angebot zu tun. Mit dem Teilzeit-Modell wolle man neue Zielgruppen ansprechen, darunter eben auch Studierende.  

Suranyi jedenfalls kann sich nach ihrer U-Bahn-Karriere und dem Abschluss ihres Studiums auch eine weitere Karriere bei den Wiener Linien vorstellen. „Die Rechtsabteilung würde ich mir gerne ansehen“, sagt die  Jus-Studentin.