Hansi Hansmann im Glück: „Investment 100-fach zurückbekommen“
Es war der „Exit des Jahres“ in der heimischen Start-up-Branche und der bisher größte Deal von Investor Hansmann: Um 385 Mio. Euro übernahm Ende November der US-Bildungstechnologieriese Chegg die Wiener Sprachlern-Plattform Busuu.
Ein wahrlich gutes Geschäft, denn bei der Gründung 2010 investierte Hansmann nach eigenen Angaben gerade einmal „ein paar Hunderttausend Euro“ in das Start-up und hielt damals 20 Prozent. Investoren steckten seither 16 Mio. Euro in die Sprachlern-App. „Ich habe zum ersten Mal einen dreistelligen Multiplikator, mein Investment hundertfach zurückbekommen“, sagte er zum KURIER.
Einen hohen zweistelligen Millionenbetrag brachte in der Vorwoche der Verkauf des Vergleichsportals durchblicker.at an die ungarische Netrisk-Gruppe, die einem US-Finanzinvestor gehört. Schon im September fand Hansmann einen Käufer für das Kinder-Zahnputz-Start-up Playbrush, das sich die Schweizer Sunstar Group anlachte. Bezahlt wurde angeblich ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag. Playbrush will mit „smarten“ Zahnbürsten Kinder zum Zähneputzen motivieren.
Gut ausgestiegen – nämlich mit jeweils rund 200 Mio. Euro – ist der Business Angel auch bei früheren Verkäufen. Prominentestes Beispiel ist der Verkauf der Running-App Runtastic an Adidas 2015. Im selben Jahr ging die Flohmarkt-App Shpock an den norwegischen Medienkonzern Shibsted. Zwei Jahre später schnappte sich der Pharmakonzern Roche das Diabetes-Start-up MySugr.
Aktuell ist Hansmann in rund 30 Start-ups investiert, früher waren es einmal 70. In diesem Jahr kam das Wiener Krypto-Investment-Start-up Coinpanion hinzu. Deren Ziel ist es, den komplexen Kryptowährungs-Markt für die breite Allgemeinheit zugänglich zu machen und dadurch Investments zu vereinfachen. Das Selfstorage-Start-up Storebox erhielt gemeinsam mit anderen Investoren eine weitere Finanzspritze in Höhe von 52 Mio. Euro.