Wirtschaft

Halbleiter-Mangel: weiterhin Kurzarbeit bei Volkswagen

Fehlende Elektronikbauteile bremsen weiterhin die Produktion bei Volkswagen. Im Werk im deutschen Emden sollen nur eine Woche nach dem Ende der Werksferien die Bänder wieder still stehen. Für die kommende Woche sei Kurzarbeit angemeldet worden, hieß es vom VW-Konzern in Wolfsburg und der Betriebsratsvorsitzende in Emden, Manfred Wulff zur dpa. In Zwickau und Dresden, wo es zuletzt auch Kurzarbeit gab, soll die Fertigung nächste Woche dagegen wieder normal laufen.

Wegen fehlender Halbleiter hatte VW die Kurzarbeit im Stammwerk in Wolfsburg zuletzt bis 5. September verlängert. Dort läuft die Produktion daher nur eingeschränkt. Wie es in der kommenden Woche weiter geht, blieb zunächst offen.

Grund für den Arbeitsausfall ist die anhaltend angespannte Liefersituation bei Halbleitern. Diese Bauteile stecken in zahlreichen Elektroniksystemen. Die Nachfrage aus der Autoindustrie war jahrelang gestiegen, brach dann aber in der Coronakrise zunächst ein. Die Chipproduzenten fanden neue Abnehmer, etwa aus der IT, Unterhaltungselektronik oder Medizintechnik.

Nun komme vor allem der Nachschub von Halbleitern aus Südostasien ins Stocken, berichtete Betriebsratsvorsitzender Wulff. Bei Zulieferbetrieben etwa in Malaysia gebe es wegen hoher Corona-Infektionszahlen derzeit Betriebsschließungen - das wirke sich nun etwa auf die Fertigung am VW-Werk in Emden aus.

Mit der neuen Woche eingerechnet gebe es am Emder Standort heuer dann 46 Kurzarbeitstage. "Natürlich ärgert uns das", sagte Wulff. Er verwies zugleich auch darauf, dass andere Autobauer in einer ähnlichen Lage seien. In Emden hätten durch die Kurzarbeit mehr als 40.000 Fahrzeuge nicht gebaut werden können. Die Umstellung des Emder VW-Werks hin zum Bau von Elektrofahrzeugen ist seinen Angaben zufolge durch die Halbleiter-Problematik nicht gefährdet.