Wirtschaft

Große regionale Unterschiede bei Covid-Hilfen für Betriebe

Um die heimische Wirtschaft in der Corona-Krise zu stabilisieren, zahlte die Regierung bis Ende März knapp 37 Mrd. Euro an Unterstützungsleistungen aus bzw. sicherte die Summe rechtsverbindlich zu. Allein 15 Mrd. Euro davon wickelt die Cofag, die eigens dafür gegründete Finanzierungsagentur des Bundes ab. Über die Cofag laufen Umsatz- und Verlustersatz, Fixkostenzuschuss, Ausfallsbonus und Garantien ab.

Ein Bundesländervergleich der bisher ausbezahlten bzw. zugesagten Hilfsgelder zeigt große regionale Unterschiede, die sich nur zum Teil mit der wirtschaftlichen Struktur – Firmengrößen, Abhängigkeit vom Tourismus bzw. Export – erklären lassen. Mit 2,2 Mrd. Euro am meisten Geld floss wenig überraschend nach Wien, wo es auch die meisten Firmen-Anträge gab. Der Großteil davon waren Direktzuschüsse, am häufigsten wurde der Umsatzersatz (760 Mio. Euro) in Anspruch genommen. Anders als in den übrigen Bundesländern flossen in Wien „nur“ 45 Prozent an Tourismusbetriebe, hingegen zehn Prozent an Kulturbetriebe.

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Hinter Wien folgt das Industrieland Oberösterreich an zweiter Stelle, obwohl es hier weniger Anträge gab als in Niederösterreich und der Tourismus mit 40 Prozent unterrepräsentiert ist. Niederösterreichs Betriebe beantragten bisher 1,09 Mrd. Euro, also nur halb so viel wie die Wiener. Auffallend ist, dass in das Tourismusland Kärnten bisher nicht einmal halb so viel Geld floss wie nach Salzburg. Die Tiroler Betriebe, zu 60 Prozent aus der Beherbergung und Gastronomie, beantragten sogar drei mal so viel Unterstützung vom Bund als die Kärntner. Schlusslicht bei den Hilfen ist – weit abgeschlagen – das Burgenland. 

Im Finanzministerium verweist man darauf, dass ein Antrag auf den Ausfallsbonus in einer Woche, der Umsatzersatz in 10 Tagen und den Fixkostenzuschuss binnen zwei Wochen abgewickelt wird. Der Ausfallsbonus, das bisher jüngste der Hilfsinstrumente, wurde bis Mitte Mai bereits an mehr als 230.000 Antragsteller ausbezahlt. Die Summe beläuft sich auf 1,3 Mrd. Euro.