Finanzpolizei schlug zu: Fuhrpark von Amazon-Zusteller beschlagnahmt
Die Amazon-Dienstleister in Österreich sind erneut ins Visier der Finanzpolizei geraten. Nach einer großen Razzia im Februar 2020 im Verteilzentrum in Großebersdorf wurde nun der Fuhrpark eines Zustellunternehmens, das im Großraum Wien tätig ist, beschlagnahmt. Der Grund sind offene Abgabenschulden, heißt es am Sonntag vom Finanzministerium. Zuvor hatten bereits mehrere Medien über die Aktion berichtet.
Bereits im Vorjahr war die Finanz im Zuge der Großrazzia in Großebersdorf auf das Unternehmen aufmerksam geworden, so das Ministerium. Damals seien bereits 48 Übertretungen nach dem ASVG festgestellt worden. Inzwischen sei auch ein Gerichtsverfahren anhängig. Der Zahlungsrückstand habe damals bei 187.000 Euro gelegen und, bis Ende April sei er auf 358.000 Euro angewachsen.
Forderungspfändung an Versandriesen
Um die Abgabenrückstände einzubringen wurden 26 Kleintransporter des Unternehmens am 27. April 2021 beschlagnahmt. Weiters sei eine "Forderungspfändung an den Online-Versandriesen ausgehändigt" worden, damit jegliche Forderungen, die seitens des Unternehmens noch bestehen, auf das Finanzamt Österreich übergehen.
"Auch globale Internetkonzerne müssen in Österreich ihren Beitrag leisten, wenn sie hier Geschäfte machen. Gerade große Internetkonzerne profitieren sogar von der Coronakrise und wir nehmen sie konsequent in die Verantwortung im Kampf für faire Wettbewerbsverhältnisse, für unsere KMU und gegen Lohn- und Sozialdumping", wird Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) in der Mitteilung des Ministeriums zitiert.
Die Transporter werden nun vom Finanzamt verwertet, das Gerichtsverfahren laufe weiter, so das Ministerium.