Eier könnten demnächst teurer werden
Österreichische Eiererzeuger fordern angesichts steigender Futtermittel- und Produktionskosten eine Anhebung der Produzentenpreise. Sie schlagen Alarm, dass "immer mehr Betriebe ihre Existenzgrundlage bedroht sehen". Die Erzeugerpreise müssten nun um mindestens 2 Cent pro Ei angehoben werden, so der Obmann der EZG-Frischei, Franz Kirchweger. Er setzt dabei auf Verständnis von den Konsumentinnen und Konsumenten und fordert vom Handel Verantwortung.
"Ich bin davon überzeugt, dass die heimischen Verbraucher bereit sind, diesen nachvollziehbaren Mehrpreis für ein so hochwertiges, regional erzeugtes Lebensmittel auch zu bezahlen", so Kirchweger Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung. Die Partner im Handel seien aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, im Interesse der Bäuerinnen und Bauern aber auch der Konsumentinnen und Konsumenten.
Schwache Ernte
Die Futtermittelpreise würden im Inland seit mehr als einem Jahr steigen, auch die neue Ernte bringe keine Entspannung, so die EZG Frischei. "Die hohen Futterpreise bei jahrelang gleichbleibenden Produzentenpreisen und teilweise sinkenden Endverbrauchspreisen bedrohen nun die Existenz der österreichischen Legehennenhalter", warnen die Erzeuger. Die Margen seien durch die steigenden Produktionskosten laufend geringer geworden, Aktionen im Handel hätten zugenommen und insgesamt zu einem Preisverfall geführt.
Betrachte man die offiziellen Preismeldungen der Agrarmarkt Austria (AMA), seien die Preise für Eier aus Bodenhaltung 2020 um 8 Prozent niedriger gewesen als im Jahr 2010. Seit 2010 habe es außer bei Bio-Eiern de facto weder für Konsumenten noch für Bauern eine Preisanpassung gegeben. Bei Freiland- und Bodenhaltungseiern gebe es eine reale Preisminderung und bei Bio-Eiern bleibe die Teuerung unterhalb der Inflationsrate. In den vergangenen zehn Jahren seien zudem wesentliche qualitätsverbessernde Maßnahmen umgesetzt worden wie etwa die Umstellung auf gentechnikfreie Fütterung.
Warnung
"Sollte jetzt keine Preisanpassung an die realen Produktionskosten bei Eiern gelingen, dann verlieren viele kleine und mittelgroße heimische Betriebe ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage", warnte Kirchweger heute. "Die Futterkostensteigerungen sind bei gleichbleibenden Eierpreisen für sie wirtschaftlich nicht mehr zu verkraften." Dazu komme, dass wegen des nach wie vor niedrigen Absatzes in der Gastronomie weiterhin große Mengen an Eiern zu sehr niedrigen Preisen in der eierverarbeitenden Industrie verwertet werden müssten.