Do&Co-Aktie schießt nach Impfstoff-News mehr als 38 Prozent nach oben
Die Aktien des heimischen Cateringunternehmens Do&Co sind am Montagnachmittag an der Wiener Börse um mehr als 38 Prozent nach oben geschossen. Auslöser war die Meldung positiver Forschungsdaten zu einem möglichen Covid-19-Impfstoff des deutschen Pharmaunternehmens Bointech. Die Nachricht löste europaweit ein Kursfeuerwerk aus.
In der Spitze stieg die Do&Co-Aktie bis auf 42,25 Euro. Sie erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte August. Der österreichische Leitindex ATX stieg nach Bekanntwerden der Nachricht am Nachmittag um mehr als sieben Prozent.
Das Catering für Fluglinien ist der wichtigste Geschäftsbereich des Unternehmens und hatte im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 ein Umsatzminus von 86 Prozent auf rund 24 Mio. Euro verzeichnet. In der Division "International Event Catering" war der Umsatz um 95 Prozent auf 1,99 Mio. Euro gefallen, im Bereich "Restaurants, Lounges & Hotel"um 81 Prozent auf 6,56 Mio. Euro.
Zusätzliche Unterstützung für die Do&Co-Aktie kam vom Devisenmarkt, wo die zuletzt schwer unter Druck geratene türkische Lira zu einer deutlichen Kurserholung ansetzte. Die Türkei ist für Do&Co ein wichtiger Markt. Nach der überraschenden Abberufung des türkischen Notenbankchefs und des Rücktritts des Finanzministers hatte sich der neue Notenbankchef des Landes, Naci Agbal, zu Wort gemeldet. "Notwendige geldpolitische Entscheidungen werden unternommen", teilte der neue Notenbankgouverneur in einer am frühen Montagmorgen in Ankara veröffentlichten Stellungnahme mit.
Biontech hatte zu Mittag mitgeteilt, dass seine Impfung den neuen Daten zufolge einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit biete und keine schwere Nebenwirkungen registriert worden seien. Das Unternehmen und der US-Pharmakonzern Pfizer wollen voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.
Auch die Aktien des Flughafen Wien profitierten stark von der Nachricht. Sie schossen um 21,5 Prozent auf 26,00 Euro nach oben und erreichten damit den höchsten Stand seit Anfang September.
Daneben verzeichneten die Bankaktien Raiffeisen (plus 12,09 Prozent) und Erste Group (plus 10,85 Prozent) sowie die Ölwerte OMV (plus 12,84 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (plus 11,37 Prozent) Kurszuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Beide Branchen gelten als konjunktursensibel. Ein effektiver Covid-19-Impfstoff könnte konjunkturschädliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie überflüssig machen.