Coronakrise: Ikea mit Umsatzplus in Österreich, weltweit im Minus
Die schwedische Möbelkette Ikea hat trotz Corona-Shutdown im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus in Österreich erzielt, weltweit gingen die Erlöse aber zurück. Der Österreich-Bruttoumsatz wuchs im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende August) um 5,5 Prozent auf 847,3 Mio. Euro, davon entfielen 124 Mio. Euro auf das Online-Geschäft.
Ikea musste in Österreich aufgrund des Corona-Lockdowns von Mitte März bis Anfang Mai seine acht Standorte geschlossen halten. Nach Ende der Sperre pilgerten aber wieder sehr viele Kunden in die Filialen. "Die Woche nach dem Lockdown, Anfang Mai, war die beste aller Zeiten in Österreich", so Ikea-Österreich-Chef Alpaslan Deliloglu in einer Aussendung. Der Umsatzausfall sei während der coronabedingten Schließung in dem Zeitraum von Anfang Mai bis Ende August mehr als aufgeholt worden.
Die Möbelkette hat zu Beginn der Krise Kurzarbeit für seine Österreich-Beschäftigten angemeldet, diese aber aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wieder zurückgezogen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten im Nachgang 100 Prozent ihres Gehalts ausbezahlt sowie Urlaub rückerstattet bekommen, sollten sie in dieser Zeit welchen genommen haben. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben hierzulande auch keine Staatshilfen in Anspruch genommen.
Milliardenschwerer Umsatzverlus
Weltweit hat der Möbelriese in der Coronakrise in Summe einen milliardenschweren Umsatzverlust erlitten, gleichzeitig aber seine Online-Verkäufe gesteigert. Die Gesamterlöse gingen im Geschäftsjahr 2019/20 um rund 1,5 Mrd. auf 35,2 Mrd. Euro zurück, wie die Ikea-Einzelhandelsorganisation Ingka Anfang Oktober mitteilte.
In Österreich will Ikea näher an die Stadtbewohner heranrücken. Rund 140 Mio. Euro investiert der Möbelhändler aktuell in einen neuen Standort am Wiener Westbahnhof. Die Eröffnung ist für Sommer/Herbst 2021 geplant. Die Filiale ist auf Fußgänger, Öffi-Nutzer und Radfahrer ausgerichtet und wird der erste echte "City Store" von Ikea. Weitere rund 1,1 Mio. Euro steckt die Möbelkette in ein Planungsstudio - etwa für Küchen oder Schlafzimmer - im Messepark Dornbirn.
Beim Marktanteil liegt Ikea in Österreich hinter der oberösterreichische Möbelkette XXXLutz samt den Marken Möbelix und Mömax sowie hinter Kika/Leiner auf Rang drei. In acht Einrichtungshäusern, zwei Logistikzentren und neun Abholstationen beschäftigt Ikea hierzulande rund 3.200 Mitarbeiter.