Großbritannien: Tiefste Rezession seit Aufzeichnungsbeginn
Die britische Wirtschaft ist im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie in Rekordtempo abgestürzt. Nach einem Minus von 2,2 Prozent im ersten Quartal brach das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni um weitere 20,4 Prozent ein.
Das ist der größte Rückgang aller G7-Nationen und für Großbritannien der größte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1955.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus in dieser Größenordnung gerechnet. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal mit 10,1 Prozent nur etwa halb so stark. Die Eurozone verzeichnete ein Minus von 12,1 Prozent.
Nach Prognose der britischen Notenbank wird das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr wegen der Pandemie insgesamt um 9,5 Prozent fallen - ein Konjunktureinbruch, wie ihn Großbritannien seit rund 100 Jahren nicht mehr erlebt hat.
Nächstes Jahr soll dann ein Wachstum von neun Prozent folgen. Die Krise hinterlässt deutliche Spuren am Arbeitsmarkt: Im zweiten Quartal wurden so viele Jobs vernichtet wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Die Zahl der Beschäftigten fiel von April bis Juni um 220.000.