Brexit und Corona: Moody's straft Großbritannien ab
Erstmals seit zwei Jahren stufte die US-Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Großbritanniens herab. Die langfristigen Schulden des Vereinigten Königreichs werden nun mit der Note "Aa3" (zuvor "Aa2") bewertet. Als Gründe werden der bevorstehende Brexit und die Corona-Krise genannt. Beides führe zu einer nachlassenden wirtschaftlichen Stärke.
Großbritannien droht nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase in etwa zehn Wochen ein harter Bruch mit der Europäischen Union. Das würde zu Zöllen und anderen Handelshemmnissen führen. Die Aussichten, dass doch noch ein Handelspakt mit der EU zustande kommt, stehen schlecht. Viele Unternehmen rechnen mit hohen wirtschaftlichen Einbußen.
Das Vereinigte Königreich ist zudem besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Dem britischen Premier Boris Johnson wird vorgeworfen, ein schlechter Krisenmanager zu sein. Durch seinen Schlenkerkurs habe er die Situation noch verschlimmert, heißt es.
Stabiler Ausblick
Großbritannien befindet sich nach der Abstufung mit der vierthöchsten Bonitätsnote von Moody's aber jetzt noch im Bereich sicherer Anlagen. Den Ausblick für das Rating schätzt die Agentur als stabil ein.