Wirtschaft

"Wir befinden uns in einer düsteren Periode"

Die europäischen Leitbörsen haben die vergangenen Handelswoche mit deutlichen Verlusten beendet, Analysten sind skeptisch, ob sich die Lage schnell bessert. Der produzierende Bereich ächzt weiterhin unter den hohen Energiekosten, die straffere Geldpolitik mehrerer Zentralbanken wird die Konjunktur voraussichtlich bremsen. Für das dritte und vierte Quartal erwartet EZB-Vizechef Luis de Guindos in der Eurozone "eine deutliche Abschwächung" und "möglicherweise Wachstumsraten nahe Null". Zur Nervosität trägt auch der Wahlsieg der Rechten in Italien bei.

Der US-Dollar ist an den Finanzmärkten weiter stark gefragt. Im Gegenzug geraten andere Währungen unter teils erheblichen Druck. In der Nacht zu Montag sackte der Euro kräftig ab und fiel erneut auf einen 20-jährigen Tiefstand. Das britische Pfund sank zum Dollar sogar auf den tiefsten jemals erreichten Stand.

Ein Euro kostete in der Nacht im Tief rund 0,95 Dollar und damit so wenig wie letztmalig im Jahr 2002. Das britische Pfund brach zeitweise um fast fünf Prozent bis auf 1,0350 Dollar ein. Das war ein Rekordtief. Bis in der Früh konnten sich Euro und Pfund wieder etwas erholen.

 "Wir befinden uns in einer düsteren Periode", schrieb Ed Yardeni, Präsident des gleichnamigen Analysehauses. Für die US-Wirtschaft zögen dunkle Wolken auf, denn die jüngsten Daten deuteten auf einen ausgeprägten Wirtschaftsabschwung hin. "Und auch die Risiken einer ausgewachsenen Rezession nehmen offenbar zu." Gleichwohl ergäben sich bei einem derart weit verbreiteten Pessimismus der Anleger auch Einstiegsgelegenheiten in den Markt.

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