Wirtschaft

Absetzung von Wirecard-Chef gefordert

Erneute Kursturbulenzen bei Wirecard: Die Aktien des Zahlungsdienstleisters sind am Mittwoch bei hohen Umsätzen in der Spitze um knapp vierzehn Prozent eingebrochen. Zeitweise wurde der Handel der Papiere im freien Fall angehalten.

Nach dem rasanten Rutsch bis auf 84,08 Euro kurz nach Börseneröffnung halbierten die Aktien ihre Verluste anschließend und lagen rund sechs Prozent im Minus bei 91,38 Euro.

Absturz

Nach der Enttäuschung über die Sonderuntersuchung der KPMG-Wirtschaftsprüfer hatten die Titel am Dienstag bereits einen Absturz von rund 26 Prozent erlebt.

Für erneute Unruhe bei den Anlegern sorgte am Mittwoch die Forderung des prominenten Hedgefonds-Manager Chris Hohn nach der Absetzung von Wirecard-Chef Markus Braun. „Wir sind der Ansicht, dass der Aufsichtsrat rechtlich verpflichtet ist einzugreifen. Unserer Meinung nach besteht der notwendige Eingriff nun darin, den CEO von allen Führungsaufgaben zu entbinden“, schrieb Hohn an den Wirecard-Aufsichtsrat.

Leerverkäufe

„Das Problem ist, dass Wirecard ohne Braun nichts ist“, sagte ein Händler. Weitere Kursverluste bei Wirecard seien genau das, was Hohn haben wolle, ergänzte er. Hohns Hedgefonds TCI hat mit Leerverkäufen auf einen Kursverfall der Wirecard-Aktie gewettet.

Der Aufsichtsrat von Wirecard hatte KPMG im Herbst engagiert, um die Bilanzen zu prüfen, nachdem in Berichten der „Financial Times“ Vorwürfe aufgekommen waren, der Konzern habe
Jahresabschlüsse bei Auslandstöchtern manipuliert. Analysten kritisierten, dass nun aber nach wie vor viele Fragen offen seien. Wirecard sorge nicht für Vertrauen sondern schüre noch mehr Ungewissheit.