Welche Krankheiten fluguntauglich machen
Man kennt das: Der lang ersehnte und wohlverdiente Urlaub steht vor der Tür und plötzlich machen sich Krankheitssymptome breit. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um krank zu werden.
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Doch nicht jede Krankheit erfordert es, eine Reise gänzlich abzusagen. Vor allem im Kontext von Flugreisen ist aber Vorsicht geboten bei:
- Grippe und Erkältungen
- Ohrenschmerzen
- Fieber
- Magen-Darm-Beschwerden
- Erhöhtem Thromboserisiko
Grundsätzlich gilt: Im Zweifel sollte man immer einen Arzt konsultieren, um abzuklären, ob man reisetauglich bzw. ansteckend für Mitreisende ist. Trotz möglicherweise anfallender Stornogebühren sollte die Gesundheit stets vorgehen.
Wann ist man fluguntauglich?
Nicht jede Krankheit bedeutet gleich, dass man nicht fliegen darf. Trotzdem gibt es bei manchen Infekten oder chronischen Erkrankungen Gründe, lieber auf dem Boden zu bleiben.
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Mit Grippesymptomen oder Erkältung
Treten Symptome eines grippalen Infekts auf, muss festgestellt werden, ob es sich um eine anrollende Grippe, Corona oder eine Erkältung handelt. Eine rinnende oder leicht verstopfte Nase stellt grundsätzlich kein Hindernis für eine Flugreise dar (hier verschafft abschwellendes Nasenspray Linderung).
Grundsätzlich stellen Verkühlungssymptome kein Problem dar. Solange ein Druckausgleich möglich ist, und der Druck im Mittelohr dem im Nasenrachenraum und somit auch dem Außendruck angeglichen werden kann, besteht kein Grund zur Sorge.
Tropenmediziner am Wiener Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien
Aber bei diesen für einen grippalen Infekt typischen Erkältungssymptomen sollte man von einer Flugreise oder einer beschwerlichen Urlaubsanfahrt absehen:
- Husten
- Fieber
- schmerzende Nasennebenhöhlen
"Sollten derartige Symptome vor der Abreise auftreten, muss in Absprache mit dem Arzt eine mögliche medikamentöse Behandlung, beispielsweise durch abschwellende Medikamente, besprochen und so eine Lösung gefunden werden", so Kollaritsch.
Sollte man mit Fieber fliegen?
Fieber kann bei körperlicher Anstrengung zu Schwächeanfällen führen, und der im Flugzeug vorherrschende Druck kann im Falle einer Nasennebenhöhlenentzündung Kopfschmerzen oder Risse im Trommelfell verursachen.
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Vorsicht ist laut Kollaritsch bei Kindern geboten: "Bei Kindern sieht die Sache anders aus. Diese sind im Falle einer Verkühlung tatsächlich flugunfähig." Das Trommelfell sei bei Heranwachsenden kleiner als beim Erwachsenen, wodurch der Druckausgleich zwischen Kabinendruck und Mittelohr nicht so einfach vom Körper durchgeführt werden kann.
Sollte man mit Ohrenschmerzen fliegen?
Bei Ohrenschmerzen oder einer akuten Mittelohrentzündung sollte keine Flugreise angetreten werden. Der Druckunterschied im Flugzeug bedingt nicht selten Schäden am Trommelfell oder unerträgliche Kopfschmerzen.
"Hat man eine Entzündung des Ohres, die bakterieller Natur ist, dann steht es außer Frage, dass man nicht fliegen sollte. Ist lediglich der äußere Gehörgang entzündet, ist das kein Problem", so der Tropenmediziner.
Ist man mit Magen-Darm-Beschwerden flugunfähig?
- Blähungen, Sodbrennen oder leichte Magenverstimmungen können mit pflanzlichen Arzneimitteln behandelt werden. Dem Reiseantritt sollte dann nichts im Weg stehen.
- Ist man an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt, ist Bettruhe Pflicht und eine Reise kein Thema. Grund dafür ist neben der Ansteckungsgefahr auch die Gefahr der Dehydratation im ohnehin sehr trockenen Flugzeuginnenraum.
Ist man mit erhöhtem Thromboserisiko flugtauglich?
Bei Langstreckenflügen ist die Gefahr der Thrombosebildung allgemein bekannt. Betroffen sind vor allem:
- Übergewichtige
- adipöse Menschen
- Raucher
- Senioren
Sie sollten auf Fernreisen so oft wie möglich aufstehen, die Beine bewegen, viel trinken, eventuell Stützstrümpfe tragen und dabei entwässernde Getränke wie Kaffee, Tee oder Alkohol meiden.
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Der Experte rät bei Langestreckenflügen generell zu Stützstrümpfen: "Am vernünftigsten ist es, Stützstrümpfe anzuwenden. Diese sind billig, wiederverwertbar, schützen vor geschwollenen Knöcheln und sind wirksam." Außerdem solle man keine Beruhigungsmittel einnehmen.
"Das Thromboserisiko der breiten Masse ist relativ gering. Früher galten hier andere Annahmen, die sind mittlerweile überholt. Es gibt eine kleine Gruppe von Menschen, die Gerinnungsstörungen aufweist. Hierbei handelt es sich um Risikopersonen, die eine medikamentöse Behandlung vor einem Flug mit einem Arzt besprechen müssen"
Tropenmediziner am Wiener Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien
Abgesehen davon gebe es kaum gefährdete Personen. Auch spezielle Venenübungen, die die Venenmuskelpumpe anregen, sind ratsam:
Übungen für Menschen mit erhöhtem Thromboserisiko
- Bein anheben und in der Luft mit dem Fuß eine "8" zeichnen
- Im Stehen auf den Zehen wippen
- Ein Bein hochheben, die Zehen strecken und einziehen
- Abwechselnd die Ferse und Zehen beider Füße anheben
Aspirin zur Thromboseprophylaxe anzuwenden, ist laut Kollaritsch keine wirksame Option: "Die blutverdünnende Wirkung des Schmerzmittels Aspirin hat auf die Venen fast keinen Effekt. Zur Thrombose-Vorbeugung eignet es sich deshalb nicht."