Was Sylvester Stallone mit den Verehrern seiner Töchter macht
Von Elisabeth Sereda
Einmal geht’s noch – während unser aller Arnold (Schwarzenegger, 72) noch einmal in die Rolle des Terminators schlüpft, lässt sich auch sein alter Kumpel „Sly“ nicht lumpen und lässt – angeblich zum letzten Mal (wer’s glaubt!) – Rambo auferstehen. Sylvester Stallone (73) macht sich im KURIER-Talk über seine alten Muskeln lustig und über die Boyfriends seiner Töchter.
KURIER: Wer ist Rambo?
Sylvester Stallone: Ein Leidender. Er hat ja nicht einmal ein Haustier. Er kann sich auf nichts konzentrieren außer auf sich. Er ist so weggetreten, dass er es nicht mal schafft, eine Katze zu streicheln. In diesem Film macht er erstmals Andeutungen über Liebe. Ich habe beim Schreiben immer an den 16, 17jährigen Rambo gedacht: er war der Beste und Beliebteste. Der Captain des Footballteams, das populärste Kid in der Schule, ein super Athlet. Und dann wurde er kaputtgemacht. Ich hoffe, dass irgendwer eines Tages das Prequel zu den Rambo-Filmen machen wird.
Der erste Rambo kam vor 40 Jahren – unglaublich, oder?
Immer. Irgendwie irre. Und natürlich, wenn ich diese Jahreszahlen sehe, dann wird mir immer bewusst, was für ein alter Knacker ich bin.
Auch bei den Dreharbeiten?
Ja, Actionfilme werden immer anstrengender. Und meistens bin es ja auch ich, der sich verletzt, weil alle anderen jünger, schneller und smarter sind. Da fällt mir dann irgendwas auf den Kopf, oder ich verbrenne mich, oder ich stolpere über irgendwas. Alles schon gehabt. Die werden noch einen Flügel im Cedars Sinai Spital in Los Angeles nach mir benennen. Oder nach Rambo. Der Rambo-Flügel. Bringen Sie, was von Ihrem Körper übrig ist!
Wie antworten Sie Kritikern, die Ihnen zu viel Brutalität in Ihren Filmen vorwerfen?
Es gibt Hollywoodbrutalität und dann gibt es die viel schlimmere Realität. Eine Kugel tötet im Normalfall nicht, außer du triffst wirklich den Kopf. Es braucht durchschnittlich neun Kugeln. Und wenn du in einen Stallone-Film gehst, dann bereite dich darauf vor, dass es nicht angenehm ist. Eine Frau oder ein Mann, die um ihr Leben kämpfen sind keine schöne Angelegenheit. Und besonders bei Rambo wollte ich zeigen, wie echter Krieg aussieht.
Sie haben diesmal weibliche Co-Stars – tut das gut?
Und wie! Sonst spiele ich ja nur mit so Schauspielerinnen wie Dolph Lundgren und Terry Crews (lacht). Aber die beiden (Adriana Barraza und Pat Vega) sind viel talentierter.
Sie haben drei Töchter (Sophia, 23, Sistine, 21 und Scarlet, 17). Kehren Sie den starken Mann raus, wenn die ihre Boyfriends nach Hause bringen?
Ja, sicher. Ich kann gut niederstarren. Ich starre sie an, und wenn sie wegschauen, sind sie meine Töchter nicht wert, haha! Eine andere Prüfung ist der Handtest. Ich gebe ihnen die Hand und drücke ganz besonders stark zu. Und dann schaue ich mir an, wie ihnen das Gesicht anläuft. Weil sie das nicht erwartet haben. Die wissen in dem Moment, dass sie garantiert nicht das Alphamännchen sind. Es ist eine sehr subtile Art ihnen klarzumachen, wie es sie schmerzen würde, wenn sie meine Mädchen nicht gut behandeln. Wer immer gesagt hat, dass ein Vater von Töchtern sich wie ein Irrer gebärdet, hat vollkommen recht.
Wie ist es für Sie, den großen Actionstar, der daheim von vier Frauen umgeben ist?
Nicht leicht. Ich gewinne nie. Jedes Möbelstück, das ich aussuche, ist falsch. Ich verliere einfach immer. Sogar die Hunde sind weiblich!
Sie sehen für Ihr alter extrem fit aus. Was machen Sie?
Ich esse viel Eis. Nein, ich darf das überhaupt nicht berühren, meine mittlere Tochter schlägt mich sonst. Eiscreme ist ihr Ding. Ich versuche täglich dasselbe zu essen, in denselben Mengen. Ich nenne das die Rennpferdmentalität. Du kannst einem Rennpferd nicht Montags Hafer geben, Dienstags Hotdogs, Mittwochs Pizza und dann erwarten, dass es am Freitag auf der Rennbahn siegt. Um den Energielevel gleichzuhalten musst du unglaubliche Disziplin an den Tag legen.