Was es mit den blau verfärbten Händen der Queen auf sich hat
Die britische Königin Elizabeth II. hat am Dienstag Liz Truss zur neuen Premierministerin ernannt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die bisherige Außenministerin beim königlichen Schloss Balmoral in Schottland ankam. In einer privaten Audienz sollte Truss von der Königin dann zur Nachfolgerin von Boris Johnson erkoren werden. Fotos zeigen Truss beim Empfang durch die Monarchin - auffallend sind dabei ihre blauen Hände, die neuerlich Spekulationen über ihren Gesundheitzustand auslösten.
Besorgniserregend sollen sie erst mal nicht sein. Die britische Zeitung Metro zitierte in der Vergangenheit den Arzt Jay Verma: "Es könnte das Raynaud-Phänomen sein oder sie hat einfach wirklich kalte Hände." Gründe für die lila wirkende Haut könnten demnach mangelnde Durchblutung, empfindliche Haut, sichtbare Venen oder Blutergüsse sein.
Das meist durch Kälte ausgelöste Raynaud-Phänomen ist eine anfallsartige Durchblutungsstörung der Finger- oder Zehenarterien, die sich aber nach einer gewissen Zeit selbstständig wieder reguliert und keine bleibenden Schäden verursacht. In schweren Fällen bilden sich an Fingern und Zehen Geschwüre. Ob die Queen daran leidet, ist unklar. Mit zunehmendem Alter wird jedenfalls die Haut dünner und durchscheinender. Eine Erkrankung muss der "blaublütigen Erscheinung" nicht zugrunde liegen.
Queen hält sich tapfer
Bevor die Queen Truss traf, hatte sie den bisherigen Regierungschef formal aus dem Amt entlassen. Die Königin hält sich traditionell von Mitte Juli bis Mitte September auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral auf. Dass sie die Politiker nicht im Buckingham-Palast in London empfängt, hat mit den Mobilitätsproblemen der 96 Jahre alten Monarchin zu tun. Weitere gröbere Erkrankungen sind nicht bekannt.
Queen Elizabeth II. ist seit 1952 auf dem Thron. Mit Truss hat sie inzwischen drei Premierministerinnen und zwölf Premierminister während ihrer Regentschaft gesehen.
Auf Schloss Balmoral in Schottland, ihrer Sommerresidenz, bat die Monarchin Truss darum, eine neue Regierung zu bilden. Die bisherige Außenministerin akzeptierte, wie der Buckingham Palast mitteilte.