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Warum uns der Tod von Marilyn Monroe bis heute beschäftigt

Es gibt wohl keine Schauspielerin, die so berühmt war und ist wie Marilyn Monroe. Sie gilt bis heute als eine der größten Ikonen des 20. und 21. Jahrhunderts. Geboren als Norma Jeane Mortenson, war Marilyn der Inbegriff von Schönheit, Verletzlichkeit und Sexappeal. Ihr mysteriöser Tod im Alter von nur 36 Jahren machte die Hollywood-Blondine schließlich unsterblich.

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Marilyn hatte kein leichtes Leben. Bereits in frühen Kinderjahren konsequent misshandelt und mit zahlreichen gescheiterten Beziehungen geschädigt, war die kindlich-verletzliche Schauspielerin stets von Menschen umgeben, die ihre Schönheit und Berühmtheit nur für ihren eigenen Vorteil ausnutzten. Bereits zu Lebzeiten als berühmteste Frau der Welt gefeiert, wurde Marilyn physisch und psychisch krank und in der Folge süchtig nach verschreibungspflichtigen Pillen. Aufgrund ihrer starken Schlafstörungen mischte sie Nembutal, Chloralhydrat und Champagner um endlich schlafen zu können. Zusätzlich wurde ihr auch noch das Sedativum Pentobarbital verschrieben. Dieser gefährliche Mix aus Psychopharmaka und Alkohol führte wohl schließlich zum Tod der Schauspielerin. Und dennoch glauben Millionen Menschen bis heute, Marilyn Monroe sei einem Mord zum Opfer gefallen.

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Nackt und mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Bett liegend, während sie immer noch ihr Telefon in Händen hielt, wurde Marilyn Monroe in den frühen Morgenstunden des 5. August 1962 leblos von ihrer Haushälterin Eunice Murray in ihrem Haus am 5th Helena Drive in Brentwood gefunden. Neben ihrem Bett lagen mehrere leere Fläschchen Pillen. Gegen 3:50 erreichten ihr Arzt und Psychiater Dr. Ralph und Dr. Heyman Engelbert Marilyns Haus um sie kurze Zeit später offiziell für tot zu erklären. Laut Autopsie ist sie jedoch bereits fünf bis sieben Stunden zuvor gestorben. Während eine akute Barbituratvergiftung als offizielle Todesursache an die Medien ging, war ihr Tod Nährboden für zig, teils abstruse, Verschwörungstheorien.

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Sogar der Bericht des Gerichtsmediziners Thomas T. Noguchi (der ebenso die Autopsien an Robert F. Kennedy, Sharon Tate, Gia Scala, William Holden, Natalie Wood und John Belushi durchführen musste) wurde in Frage gestellt, nachdem er sich Jahre später zu Marilyns Autopsie und einer einstigen Fehldiagnose äußerte. Weder gab es Pillenrückstände in ihrem Magen, noch Erbrochenes, wie es im Fall von solchen Überdosen üblich ist. Ebenso wurde keinerlei Flüßigkeit in Marilyns Schlafzimmer gefunden, was die Frage aufwirft, wie sie all diese Tabletten ohne etwas Trinkbarem hinunterschlucken konnte. Laut Augenzeugenberichten war bereits gegen 23 Uhr ein Krankenwagen vor Marilyns Haus am Helena Drive gesichtet worden. Nachbarn erzählten jahrelang, sie hätten Senator Bobby Kennedy an jenem verhängnisvollen Tag in das Haus der Schauspielerin kommen und gehen sehen.

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Es kursierten weiters Gerüchte um ein rotes Tagebuch, in welchem die Schauspielerin alle Details zu ihren Affären mit den Kennedys und der Mafia, wenn nicht sogar einige prekäre Staatsgeheimnisse, aufgeschrieben haben soll und diese publik machen wollte, um sich an der "Trennung" von JFK und einer Vergewaltigung von Mafiaboss Sam Giancana in Frank Sinatras Cal Neva Lodge am Lake Tahoe zu rächen. Während einige davon ausgingen, dass Robert Kennedy Marilyns Tod habe anordnen lassen, geriet auch Marilyns Psychiater Dr. Ralph Greenson ins Kreuzfeuer der Kritik. Ein Sanitäter, der damals vor Ort war, berichtete unter Eid, er hätte beobachtet, wie Dr. Greenson der zwar bewusstlosen aber noch lebenden Marilyn Monroe eine Spritze ins Herz verabreicht hätte. Daraufhin hätte die Haushälterin sämtliche Bettlaken in der Waschmaschine gewaschen.

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Aufgrund der konsumierten Tabletten wurde natürlich ein "wahrscheinlicher Suizid" bescheinigt. Immer noch ist allerdings ungewiss, ob dies ein Unfall oder doch von Marilyn beabsichtigt war. Darüber hinaus wurde es zu einer verbreiteten Verschwörungstheorie, dass die Blondine wegen ihrer Beziehungen zu Präsident John F. Kennedy und seinem Bruder Robert Kennedy oder auch von der Mafia, dem FBI oder der CIA ermordet wurde. Als Jahre später Marilyns Haus renoviert wurde, fand man darin ein riesiges Abhörsystem (angeblich von der CIA) in den Hausmauern. Diese sollten wohl einst geheime Informationen der Kennendys sammeln. 1982 wurde der Fall Marilyn Monroe schließlich wieder aufgerollt, viele Indizien und Beweise sprachen plötzlich für einen Mord.

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Die wahrscheinlichste Theorie zum Tod der Hollywood-Ikone könnte allerdings schlichtweg ein fahrlässiges Versehen ihrer Ärzte sein: Autor Donald Spoto behauptete in seinem Buch "Marilyn Monroe: The Biography" von 1993, dass ihr Tod deshalb eine versehentliche Überdosis gewesen sein muss, weil Monroe ihre beiden Ärzte über die genaue Menge an verschriebenen Medikamenten anlog. Aus Angst vor möglichen rechtlichen Folgen inszenierten die Ärzte wohl Monroes Tod mit Hilfe ihrer Haushälterin als versehentlichen Selbstmord. So waren beide Ärzte fein aus der Sache raus. Lediglich Schauspieler und Präsidentenschwager Peter Lawford, mit dem Marilyn noch kurz vor ihrem Tod telefoniert haben soll, soll gewusst haben, wie schlecht es um die Schauspielerin in der Nacht des 4. August 1962 wirklich stand.

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Da es bis heute nach wie vor zu wenig Beweise für einen tatsächlichen Mord gibt, werden wir uns wohl oder übel mit jener Todesursache abfinden müssen, die der Gerichtsmediziner Noguchi von 5. auf 6. August 1962 in seiner Autopsie an der Schauspielerin festgestellt hat. Marilyn wurde von allen geliebt und vergöttert und musste dennoch mit der Tragödie ihres Lebens fertig werden. Denn im Grunde wollte sie immer nur eines: Endlich als der Mensch geliebt und wahrgenommen werden, der sich hinter der Marke Marilyn Monroe befand. Wäre Marilyn Monroe heute noch am Leben, wäre sie am 1. Juni 92 Jahre alt geworden.

Sicher ist, dass ihre oft verkannte aber großartige Arbeit als Schauspielerin und ihre atemberaubende Schönheit für immer fortbestehen wird.

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