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Warum Margaret Qualley "Substance"-Dreh zeitweise kaum ertragen konnte

Eine ältere Schauspielerin, deren Ruhm etwas verblasst ist, und die deswegen ihr jugendliches Aussehen optimieren will - das ist der Plot von "The Substance". Und auch eine Geschichte, die öfter über Demi Moore erzählt wurde.

Im feministischen Body-Horrorfilm von Coralie Fargeat hat die 61-Jährige die Hauptrolle übernommen. Das ist angesichts der blutrünstigen Auswüchse, die der Schönheitswahn in diesem Film annimmt, absolut beeindruckend. "The Substance" handelt von Sexismus und Altersdiskriminierung - und ist gleichzeitig ein kühner Sci-Fi-Thriller mit Splatter-Elementen und Body-Horror. Die Französin Fargeat hat dafür in Cannes den Preis für das beste Drehbuch gewonnen.

"Ultimative Angstrolle"

Einfach seien die Dreharbeiten für Moores Co-Star Margaret Qualley nicht gewesen. Sie beschrieb ihre Rolle im Film als "eine wirklich beängstigende Aufgabe". 

"Das war für mich die ultimative Angstrolle, weil sie so oberflächlich und eitel ist, sagte die 29-Jährige der dpa. "Und sexualisiert", warf Moore in dem Gespräch ein. "Ja, und sexualisiert", bestätigte Qualley. Diese "wirklich unangenehme Rolle" sei alles, wovor sie normalerweise wegliefe. 

Der Sunday Times sagte Qualley: "Diese spezielle Art von Sexualität passt nicht zu mir." Sie habe nach einer Probe aus Scham auf der Toilette geweint, schilderte die 29-Jährige. Eines Tages habe sie zu Marihuana und Alkohol gegriffen, um die Dreharbeiten erträglicher zu machen: "Ich habe mich gleich am Morgen zugedröhnt, weil ich dachte: 'Ich kann das nicht vor allen Leuten machen.'" Sehen Sie hier den Trailer zum Film:

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Oscar-Nominierung für Moore?

Demi Moore wird seit der Weltpremiere für ihren selbstreferenziellen und furchtlosen Einsatz gefeiert. Sie verkörpert in dem Streifen eine Frau namens Elisabeth Sparkle. Einst eine berühmte Schauspielerin, arbeitet sie inzwischen als Aerobic-Tänzerin im Fernsehen. Bis ihr bösartiger Boss sie rausschmeißt, weil sie zu alt für den Job sei. Durch einen Zufall erfährt sie von dem neuen Wundermittel "The Substance". 

Wer es sich spritzt, soll eine "bessere Version" von sich selbst erhalten. "Ein jüngeres, schöneres, perfekteres Du." Sparkle besorgt sich das Mittel - und erschafft dadurch ein zweites Ich, das aus ihrem Rückenmark schlüpft. Dieses zweite Ich ist tatsächlich jünger (verkörpert von Margaret Qualley) und tauft sich auf den Namen Sue. Die Rolle könnte Moore einen Oscar einbringen, wie bereits gemutmaßt wird.

Eine Symbiose, die zum Horror wird

Die beiden leben nun in einer Symbiose. Eine Woche ist Elisabeth lebendig, eine Woche Sue. Der andere Körper ist in der Zwischenzeit in einer Art Stand-Bye-Modus. Sue ernährt sich intravenös von Elisabeth. Niemand außer den beiden und den Vertreibern der "Substanz" weiß davon.
Tatsächlich bekommt Sue nun Elisabeths alten Job als Aerobic-Tänzerin, den sie in einer hypersexuell aufgeladenen Version neu erfindet. Bald schon verhilft ihr dieser Job zu Ruhm. Sie wird begehrt und erfolgreich - und hat keine Lust mehr, ihr Leben jede zweite Woche zu pausieren.
Doch damit bringt sie das Gleichgewicht der beiden Körper durcheinander. Ab 20. September 2024 im Kino.